Zusammenarbeit zwischen Tianjin, GTZ und der Deutschen Börse

Die nordchinesische Stadt Tianjin erhält von der deutschen Entwicklungshilfeorganisation GTZ 2,5 Millionen Euro, zur Förderung des Aufbaus eines Handelsplatzes für Eigentumsrechte.

Das auf drei Jahre angelegte Projekt wird von der Tianjin Property Rights Exchange (TPRE) durchgeführt und ist Teil einer technischen Kooperation zwischen China und Deutschland, die bereits im Jahr 1982 vereinbart worden war. Das Projekt ist das erste chinesische Projekt zu Eigentumsrechten, das finanzielle Unterstützung aus dem Ausland erhält. Außerdem beteiligen sich die Stadtregierung von Tianjin und der North Property Rights Common Market (NPRCM), bei dem auch die TPRE Mitglied ist, und die Deutsche Börse an dem Projekt.

Ziel des Projekts sei, im Vorfeld der Gründung eines Freiverkehrsmarktes in der Stadt, den Markt für den Handel mit Eigentumsrechten in Tianjin zu verbessern, sagt Gao Luan, Direktor der TPRE.

Analysten sind der Meinung, dass der Markt für Eigentumsrechte und der Kapitalmarkt in Tianjin durch die Zusammenarbeit von der deutschen Erfahrung profitieren werden.

An einem Markt für Eigentumsrechte werden üblicherweise Sachvermögen, Managementrechte, Rechte an geistigem Eigentum und Anteile an nicht börsennotierten Unternehmen gehandelt.

In einem weiteren Schritt Tianjins bei seiner Entwicklung zu einem Finanzzentrum, beantragte die Stadt beim Staatsrat, dem chinesischen Kabinett, die Gründung eines Freiverkehrsmarktes, anstatt die Gründung einer dritten Börse auf dem chinesischen Festland zu beantragen.

Auf einem Freiverkehrsmarkt werden die Aktien von den Händlern direkt gehandelt und nicht über eine zentralisierte Börse. In der Regel werden Anteile von Unternehmen an Freiverkehrsmärkten gehandelt, die nicht groß genug sind, um den Anforderungen einer Börsennotierung zu entsprechen.

Der Tianjiner Bürgermeister Dai Xianglong hatte Anfang des Monats erklärt, die Stadt könne aus drei Modellen von Freiverkehrsmärkten wählen. Ein Modell beruhe auf der TPRE und dem NPRCM, ein weiteres sei von den beiden Märkten unabhängig und ein drittes beinhalte ein Handelssystem für den Handel mit Aktien nicht börsennotierter Unternehmen.

Der NPRCM ist Chinas größter Zusammenschluss von Handelsplätzen für Eigentumsrechte und umfasst 63 Börsen in 19 Städten, Provinzen und autonomen Regionen. Im Jahr 2006 haben die Mitglieder der NPRCM 150 Milliarden Yuan (15 Milliarden Euro) umgesetzt.

Das Projekt wird außerdem die Restrukturierung der staatseigenen Unternehmen in China fördern und chinesische Unternehmen in die Lage versetzen, durch eine Notierung an der Frankfurter Börse ihre Möglichkeiten zur Kapitalaufnahme zu erweitern.

(China.org.cn, Xinhua, 27. März 2007)