Shanghaier Terminbörse beginnt Handel mit Zinkfutures

Shang Fulin, Vorsitzender der chinesischen Börsenaufsicht, bei der Einführungszeremonie

 

Die Shanghaier Terminbörse hat am Montag mit Zinkfutures ihr erstes neues Produkt in diesem Jahr eingeführt. Die metallverarbeitende Industrie heißt die Einführung willkommen, da sie zur Zulassung des Handels mit Terminkontrakten auf weitere Nichteisenmetalle führen könnte.

"Dies wird Chinas Einfluss auf die Zinkpreise weltweit erhöhen und die Möglichkeiten der Industrie zum Risikomanagement bei schwankenden Weltmarktpreisen verbessern", sagte Shang Fulin, Vorsitzender der chinesischen Börsenaufsicht, bei der Einführungszeremonie.

Die Metallpreise für Lieferungen mit Fälligkeit im Juli starteten bei 28.600 Yuan (2860 Euro) pro Tonne und schlossen bei 29.220 Yuan (2922 Euro) pro Tonne. Insgesamt wurden am ersten Handelstag 83.930 Tonnen gehandelt.

Obwohl China der größte Produzent und Konsument von Zink ist, wurden Futures und Optionen auf Zink bisher nur an der Londoner Metallbörse gehandelt, an der die Preise im vergangenen Jahr um 120 Prozent gestiegen sind.

Angetrieben durch die steigenden Barpreise für Zink und den unstillbaren Durst der Industrie nach dem Metall , hatte sich die Shanghaier Börse nach langen Überlegungen dazu entschlossen, Zinkfutures einzuführen.

"Die Nichtmetallindustrie hat den Handel mit Zinkfutures schon seit langem erwartet", sagte Wang Gongmin, stellvertretender Vorsitzender des chinesischen Verbandes der Nichtmetallindustrie.

"Das Fehlen eines chinesischen Mechanismus zur Kontrolle der Zinkpreise hat die Industrie dem Auf und Ab des internationalen Marktes ausgeliefert und es ihr unmöglich gemacht, Angebot und Nachfrage nach dem Metall akkurat einzuschätzen", sagte Wang weiter.

"Der Handel mit Zinkfutures wird sich auf die Märkte für Nichteisenmetall und Futures auswirken, da die inländischen Unternehmen nun von einer effektiven Plattform profitieren, mit der sie ihre Risiken durch Preisschwankungen vermindern können."

Die Entwicklung eines chinesischen Warenterminmarktes wird vor allem von den hunderttausenden kleinen und mittleren Herstellern willkommen geheißen. Die großen und staatseigenen Unternehmen sichern sich bereits seit längerem auf ausländischen Terminmärkten gegen Risiken ab.

Der Handel mit Zinkfutures werde nicht nur den Zinkhandel in China fördern, sondern auch allgemein der weltweiten Wettbewerbsfähigkeit des Shanghaier Terminmarktes zu Gute kommen, sagte Feng Guoqin, stellvertretender Bürgermeister von Shanghai, bei der Einführungszeremonie.

Die Einführung der Zinkfutures kommt im Rahmen der Forderung der Börsenaufsicht nach mehr Investitionsmöglichkeiten. Der Handel mit Zinkfutures muss außerdem mit Anfang des Monats eingeführten neuen Gesetzen übereinstimmen, nach denen der Terminhandel für Finanzinstitute geöffnet und ihnen erlaubt wurde, auf Futures beruhende Wertpapiere zu emittieren.

(China.org.cn, China Daily, 28. März 2007)