China will Abhängigkeit von Kohle und Öl reduzieren

Trotz wachsender Nachfrage will China versuchen, seine Abhängigkeit von Kohle und Öl bis 2010 zu reduzieren, gab die Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform bekannt.

Die Entscheidung sei auf den Einfluss des Kohlebergbaus auf den Menschen und die Umwelt sowie auf die steigenden Ölpreise zurückzuführen, heißt es in einem Bericht der Kommission.

In dem Bericht wird auch das Ziel bekannt gegeben, bis 2010 den Anteil der Kohle am Energieverbrauch des Landes von 69,1 Prozent im Jahr 2005 auf 66,1 Prozent zu senken. Der Anteil des Ölverbrauchs soll von 21 Prozent auf 20,5 Prozent gesenkt werden.

Der Anteil des Verbrauchs an Erdgas soll im selben Zeitraum von 2,8 Prozent auf 5,3 Prozent steigen. Der Anteil von Atomenergie und Wasserkraft sowie anderen Formen erneuerbarer Energien soll von 7,1 Prozent 2005 auf 8,1 Prozent erhöht werden.

Durch die zunehmende Abhängigkeit des Landes von Kohle und laxen Sicherheitskontrollen sowie weitverbreitetem illegalen Bergbau ist es in China zu einer großen Anzahl schwerer Unfälle mit vielen Toten und der Verschmutzung von Wasservorkommen gekommen.

"Die beherrschende Rolle von Kohle in der Energieversorgung hat zu vielen Umwelt- und sozialen Problemen geführt und ist eine große Herausforderung an die Entwicklung des Landes", heißt es in dem Bericht weiter.

Parallel dazu wurde das Land von den steigenden internationalen Ölpreisen gebeutelt.

Sowohl der Kohle- als auch der Ölverbrauch sollten im Hinblick auf die globale Erwärmung eingeschränkt werden, warnt Zhou Dadi, Leiter des Forschungsinstituts für Energiefragen bei der Kommission.

Nach dem Plan soll der Energieverbrauch in China gemessen am Bruttoinlandsprodukt bis 2010 um 20 Prozent gesenkt werden.

Um zum Energiesparen anzuregen, sollen die Energiepreise angepasst und erhöht werden, obwohl die Kommission um Auswirkungen auf die Inflationsrate des Landes besorgt ist und befürchtet, dies könne für Arbeiter mit geringem Einkommen eine zu starke Belastung darstellen.

Laut dem letzten Fünf-Jahres-Plan soll das jährliche Wachstum der Energieproduktion in dem Zeitraum 2006-2010 rund 3,5 Prozent betragen. Dies würde einen Anstieg der Energieproduktion auf 2,45 Milliarden Tonnen Kohleäquivalent bis 2010 bedeuten.

Angesichts eines erwarteten jährlichen Anstiegs des Energieverbrauchs um vier Prozent, was 2,7 Milliarden Tonnen Kohleäquivalent entspricht und damit über der erwarteten Produktion liegt, wird der Plan sich einiger Schwierigkeiten gegenübersehen.

(China.org.cn, China Daily, 13. April 2007)