Home | Aktuelles |
Multimedia |
Service |
Themenarchiv |
Community |
Home>Wirtschaft | Schriftgröße: klein mittel groß |
21. 12. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die globalen Zentralbanken kauften dieses Jahr unter dem Strich erstmals wieder mehr Gold als sie verkauften.
Manche der größten Goldkäufer könnten diejenigen sein, die die stärksten Verkaufssignale senden, falls die bisherige Entwicklung sich auch in Zukunft fortsetzt. Die Zentralbanken, welche um die 18 Prozent alles je abgebauten Goldes besitzen, stocken ihre Reserven das erste Mal in einer Generation auf, da die während neun Jahren steigenden Kurse den Goldpreis auf neue Rekorde heben. Die Banken werden zusammen 429 Tonnen dieses Jahr im Wert von 10 Milliarden Euro kaufen, was der erste Nettozuwachs seit 1988 ist, wie das New Yorker Forschungsinstitut CPM Group schätzt. Der Goldpreis fiel damals um 15 Prozent und es brauchte 15 Jahre, um ihn wieder auf dasselbe Niveau zu bringen, da Zentralbanken von der Schweiz bis England ihre Goldreserven verkleinerten. Indien, China und Russland kaufen derzeit Gold, da das Metall derzeit der längsten Gewinnperiode seit 1948 nahe kommt. Sie schließen sich damit einem neuen Trend an, da Investoren börsengehandelter Fonds soviel Gold ansammeln, dass sie die Zentralbanken konkurrieren. Clive Capital LLC, Manager des größten Rohstoff Hedge Fonds, hatte im letzten Monat die beste Rendite seit Mai, da seine Goldreserven stark an Wert gewannen.
"Das ist ein später Zeitpunkt, um Gold zu kaufen", meinte Peter Morici, Betriebswirtschaftsprofessor der University of Maryland in College Park und ehemaliger wirtschaftliche Berater der US-Regierung. "Die Zentralbanken sind aber nicht für ihre scharfsinnigen Investitionen bekannt. Was der Goldkauf jedoch zeigt, ist ein rückläufiges Vertrauen in die US-Wirtschaft und die langfristige Verlässlichkeit des Dollarwertes." Die Länder kauften auch 1980 Gold, als dessen Preis 850 US-Dollar pro Unze erreichte, wie Daten des Weltgoldrates in London zeigen. Der Rekord wurde erst 28 Jahre später gebrochen. Die Zentralbanken verkauften zusammen seit 1999 4880 Tonnen Gold, da die Preise auf ein Zwanzigjahrestief von 252 US-Dollar (160 Euro) pro Unze fielen, so die Schätzungen des Londoner Forschungsinstitutes GFMS. Die Preise begannen im Jahre 2001 damit, sich zu erholen, und erreichten am dritten Dezember einen Rekord von 1226,56 US-Dollar (818 Euro) pro Feinunze.
Schwacher Dollar. Der diesjährige Rückgang von 5,4 Prozent im US-Dollar-Index, der die Währung mit sechs anderen Währungen vergleicht, erhöhte noch den Appetit nach dem Edelmetall. Gold und der US-Dollar galten traditionell als sichere Häfen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, doch jetzt fiel der Dollar weg, da die US-Regierung in den letzten 15 Monaten ihr Budgetdefizit auf 2,2 Billionen Dollar (1,5 Billionen Euro) verdoppelte. Der Anteil des Dollars an den globalen Währungsreserven fiel auf ein Zehnjahrestief von 62,8 Prozent im zweiten Quartal, wie der Internationale Währungsfonds am 30. September verkündete. Im Oktober kaufte Indien 200 Tonnen Gold vom IMF. Dies war der größte einzelne Zentralbankkauf in den letzten 30 Jahren während einer so kurzen Zeit, wie Timothy Green, Autor von Das Goldzeitalter, erklärte. Die Bank Rossii, Russlands Zentralbank, verkündete, etwa 15,5 Tonnen Gold im Oktober eingelagert zu haben. Die Mauritius Bank kaufte letzten Monat 2 Tonnen und Sri Lanka 10 Tonnen vom IMF. Dieser möchte 403,3 Tonnen Verkaufen, um Geld aufzutreiben und dieses zu reduzierten Zinsen an Entwicklungsländer zu verleihen.
Quelle: China Daily
Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur
Kommentar schreiben |
Kommentare |
Keine Kommentare.
|
mehr |