Akio Toyoda, Leiter des belagerten Toyota-Konzerns, wird heute eine Pressekonferenz über Produktqualität in Beijing halten. Nach der Anhörung in Washington lenkt der 53-jährige wieder mal die Aufmerksamkeit aller auf sich.

Akio Toyoda bei der Anhörung in Washington

Die Zurückrufung von Toyota-Autos in gewaltigem Ausmaß hat zahlreiche Kunden in den USA schockiert und große Zweifel an der Produktqualität der Marke verursacht. Auch die Entschuldigung bei der Anhörung vor dem amerikanischen Parlament konnte das Verständnis der Amerikaner kaum gewinnen. Jenseits des Ozeans verfolgen das Ereignis ebenfalls unzählbare Toyota-Fahrer in China, einem der wichtigsten Märkte weltweit. Beobachter glauben, die Reise von Toyoda zeige, dass der japanische Autohersteller nach dem Rückschlag in den USA den Markt in China auf alle Fälle verteidigen will.

Angesichts des Toyota-Skandals in den USA hat das chinesische Hauptamt für Qualitätskontrolle und Quarantäne am vergangenen Freitag eine Warnung über Qualitätsmängel von einigen Toyota-Modellen herausgegeben. Dass Akio Toyoda eine Pressekonferenz in Beijing halten will, wird von Kommentatoren als eine Reaktion darauf bezeichnet. Ganz anders als die ausweichende Positionsnahme während der Krise in den USA hat diesmal der Toyota-Chef als erster reagiert, und dies beweist, dass Toyota eine tiefgreifende Lehre gezogen hat.

Im Jahr 2009 wurden die zwei wichtigsten Toyota-Produkten Corolla und Camry in China jeweils 157.500 beziehungsweise 156.200 verkauft. Seit Januar des Jahres ist der Marktanteil wegen des negativen Einflusses des Skandals in den USA ständig kleiner geworden. Bis heute ist er bereits um 16,28 Prozent gesunken, und Toyota kann nicht mehr einen Platz in der Liste der Top-Zehn-Bestseller finden. Unter diesen Umständen reist der Toyota-Chef nach China. Sein Ziel ist deutlich: den weltweit am schnellsten wachsenden Markt um jeden Preis retten!