Die ABC und ihre Konkurrenten wie die ICBC und Bank of China versuchen derzeit möglichst viel Geld aufzutreiben, um ihre seit der Kreditausweitung letztes Jahr dünn gewordenen Kapitalreserven wiederaufzustocken. Die Investoren sorgen sich jedoch vermehrt um die Wachstumsaussichten und die Kreditqualität der chinesischen Banken.

Die mittelgroße Everbright Bank wird in Shanghai ebenfalls einen Börsengang durchführen und hofft, so bis zu 2,5 Milliarden Euro besorgen zu können, was der zweitgrößte Börsengang in China dieses Jahr wäre. Die Bank wird am 18. August ihre Aktien auf den Markt bringen und die Mehrzuteilungsoptionen werden ausgeübt, falls die Marktnachfrage nach Aktien groß ist. Die Emissionsbank verkauft die Aktien an verschiedene Händler ohne Rücksicht auf den originalen Börsengangspreis und diese können dann wiederum die Aktien an der Börse handeln. Die Zusatzaktien kommen zu den zugeteilten Börsengangsaktien hinzu. Die Emissionsbanken haben dabei normalerweise 30 Tage Zeit, um die Optionen auszuüben oder verfallen zu lassen, je nach Nachfrage.

Kompliziertes Projekt. CICC, Goldman Sachs und Morgan Stanley führten den Hongkonger Börsengang durch und die Wertschriftenabteilungen der Deutschen Bank, J.P. Morgans, Macquaries und der ABC selber waren ebenfalls involviert. CICC, Citic Securities, Galaxy und Guotai Securities kümmerten sich derweil um den Shanghaier Teil.

Die ABC verkaufte 40 Prozent der Shanghaiaktien an 27 strategische Investoren, darunter die China Life Insurance und die China State Construction. Die Aktien dürfen während zwölf bis 18 Monaten nicht veräußert werden.

Für Hongkong konnte elf Schlüsselinvestoren gefunden werden, darunter die Staatsfonds der Emirate Katar und Kuwait, die zusammen Aktien im Wert von 4,26 Milliarden Euro kauften.