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25. 10. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Die USA sind Nutznießer bei einem allfälligen Währungskrieg

Schlagwörter: Währungskrieg, USA

Der größte Schuldner der Welt benutzt die Dominanz seiner Währung, um den Reichtum von den aufkommenden Volkswirtschaften abzusaugen. Mit einem herbeigeredeten Währungskrieg, in dem China als das Hauptziel gilt, versuchen die USA wieder einmal, den globalen Wohlstand zum eigenen Vorteil umzuverteilen.

Ein Währungskrieg ist im Grunde ein Finanzkrieg oder ein Krieg um mehr Wohlstand. Ein Krieg, in dem dasjenige Land eine besonders vorteilhafte Position hat, welches die weltweite Leitwährung herausgibt. Die USA haben sehr lange eine Finanzpolitik betrieben, die man als "ökonomischen Egoismus" bezeichnen kann. Die einzige Supermacht der Welt hat sich in der Vergangenheit stets auf zwei Motoren für seinen Wirtschaftswachstum verlassen: Die Dollarschwemme und die nationale Verschuldung. In der Folge verwandelte sich das Dollarsystem zu einer Art "Schuldensystem" zum Vorteile der USA.

Ein typisches Beispiel ist das Manövrieren Washingtons hinsichtlich seiner Steuerschulden. Um den gigantischen Schuldenberg der Regierung abzutragen, der im Jahre 2009 zwölf Billionen US-Dollar oder ganze 82,5 Prozent des Bruttoinlandprodukts im gleichen Jahr betrug, hat die amerikanische Zentralbank eine Geldpolitik der quantitativen Lockerung eingeführt. Sie hofft scheinbar, dass sie dadurch die Schulden des Landes wieder billig abtragen kann. Eine Inflation würde also nicht nur keine Panik bei der Washingtoner Führung auslösen, sondern den USA sogar helfen. Es steht also zweifelfrei fest, dass Washington der größte Nutznießer wäre, wenn wirklich ein Währungskrieg ausbrechen sollte.

China und andere Entwicklungsländer sollen die Opfer von diesem gut geplanten Nullsummenspiel der USA werden. Weil sich deren Volkswirtschaften nach der Weltwirtschaftskrise schneller erholt haben, ist das Kapital aus der ganzen Welt noch schneller in die aufsteigenden Volkswirtschaften geflossen, als es dies bereits vor der Finanzkrise schon tat. Es wird geschätzt, dass zwischen April 2009 und Juni 2010 die Menge an internationalem Kapital, das in die 20 führenden Wachstumsmärkte geströmt ist, 575 Milliarden US-Dollars betragen hat. Die Hälfte davon gelangte nach Asien. Diese große Menge an internationalem Geld hat den Aufwertungsdruck unter den Empfängerstaaten erhöht und die Grundlage für eine Inflation geschaffen.

Statistiken zeigen, dass fast zwei Drittel der 20 schnell wachsenden Volkswirtschaften an negativen Zinssätzen leiden und unter einem hohen Druck stehen, die Preise zu erhöhen. Merril Lynch, eine der größten Finanzfirmen der Welt, schätzt, dass China im Jahre 2010 eine Inflationsrate von 3,2 Prozent haben wird. Die Rate in Indien dürfte bei 7,9 Prozent, in Russland bei 6,1 Prozent und in Brasilien bei 5,0 Prozent zu liegen kommen. Gleichzeitig hat das einströmende internationale Kapital den Aufwertungsdruck dieser exportorientierten Volkswirtschaften erhöht.

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Quelle: China Daily

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