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25. 10. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Die USA sind Nutznießer bei einem allfälligen Währungskrieg

Schlagwörter: Währungskrieg, USA

Hinter den jüngsten Bemühungen, China zu einer Aufwertung des Yuans zu drängen, stecken gleich mehrere Absichten: Zunächst einmal könnte ein teurer Yuan den US-Exporten helfen. Es würde die längst fälligen wirtschaftlichen Restrukturierungen vorantreiben und helfen, dass sich die Wirtschaft zu einer Zeit schneller erholt, in der die Nachfrage im Inland noch immer schwach ist. Dazu kommt, dass China der größte Kreditor der USA ist. Würde also die chinesische Währung schnell an Wert gewinnen, dann würden sich die in Dollar nominierten Schulden der USA gleichsam in Luft auflösen.

In den vergangenen 50 Jahren hat sich das Dollarsystem als ein für die USA erfolgreiches Werkzeug erwiesen, um mit den immensen Schulden umzugehen. Auf diese Weise gelang es den USA, den nationalen Wohlstand zu erhöhen. Statistiken belegen, dass 48 Prozent des internationalen Währungshandels und 83,6 Prozent der internationalen Finanztransaktionen noch immer in Dollar von statten gehen. Auch 61,3 Prozent der Auslandsreserven der Welt sind in Dollar gehalten. Als das Land, welches die Leitwährung herausgibt, kann es die nationalen Schulden einfach abtragen, indem es mehr Dollars druckt und dadurch eine Abwertung vornimmt. Alleine zwischen 2002 und 2006 verschwanden auf diese Weise US-Schulden im Wert von 3,58 Billionen US-Dollar.

China und andere Länder, welche den USA Geld geliehen haben, werden nun in einen Finanzkrieg gezogen, da die USA den Dollar abwerten wollen. Um eine Entwertung des Dollars zu vermeiden, was dazu führen würde, dass sich der Wert der Anlagen in Dollar verringert, müssen die zahlreichen Kreditoren der USA – und unter ihnen insbesondere die schnell wachsenden Volkswirtschaften – weiterhin Dollar kaufen und dabei riskieren, dass ihre Anlagen trotzdem an Wert verlieren.

Doch wenn diese Länder beim Ansteigen ihrer eigenen Währungen ein Auge zudrücken, führt das dazu, dass ihre Exporte schwer leiden und noch mehr internationales Geld angezogen wird, wodurch sich die Grundstückpreise erhöhen und es unter Umständen zu einer wirtschaftlichen Blasenbildung und zu einer Inflation kommen kann.

Deswegen muss China besonders wachsam sein, wenn Washington versucht, eine Aufwertung des Yuans gerade zu einer Zeit zu erzwingen, in der das Land ohnehin bereits mit einem hohen Inflationsdruck konfrontiert ist und seine Grundstück- und Wohnungspreise auf ein gefährliches Niveau angestiegen sind. China sollte von der Geschichte lernen. In den 1980er-Jahren zwangen die USA Japan zu einer Aufwertung des Yens, was die einst boomende Wirtschaft in eine zehn Jahre dauernde Rezession gestürzt hat.

Als eine schnell wachsende Volkswirtschaft mit einer Währung, die auf dem Weg zur Internationalisierung ist, sollte China bei einem Krieg um den Wechselkurs sowohl kurz- wie auch langfristige Interessen berücksichtigen und sich auf eine lange Konfrontation einstellen.

Der Autor ist ein Wissenschaftler beim Informationszentrum der Regierung

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Quelle: China Daily

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