Er betonte, dass die USA und China sich über die Stoßrichtung der Wechselkursreform des chinesischen Yuans bereits verständigt hätten, doch beharre China "auf einer tiefgehenden Reform des Herausbildungsmechanismus des Wechselkurses, während die USA auf den Aufwertungsumfang hinwiesen." Die Währung wurde seit Jahresbeginn gegen den USD um 1,9 Prozent aufgewertet und nahm gegen den Greenback seit vergangenem Juni knapp 5 Prozent an Wert zu, als die PBOC sich für eine Flexibilisierung des Bildungsmechanismus entschied.

Geldpolitik als Inflationsheilmittel. Geithner sagte letzte Woche, dass eine weitere Yuan-Aufwertung sowie eine geringere Abhängigkeit von Chinas Finanzsystem dem Land mehr Mittel im Kampf gegen die Inflation verschaffen würde. Doch chinesische Experten sagten, der Exportsektor werde unter einer schnellen Aufwertung des Yuans leiden. Zudem würde der nationale Arbeitsmarkt negativ betroffen sein, wenngleich die Aufwertung Chinas Inflationsproblem nicht lösen werde. China erhöhte Zinssätze und Mindestreserven für Kredit- und Darlehensgeber gemäß den finanziellen Kräfteverhältnissen der Geldinstitute. Darüber hinaus wurden Preiskontrollmaßnahmen zur Inflationsüberwachung eingeführt. Trotz all dieser Schritte konnte die Inflation im März mit hohen 5,4 Prozent den höchsten Wert seit Juli 2008 erreichen.

Premierminister Wen Jiabao versprach letzten Monat die Flexibilisierung des Wechselkurses, um den Inflationsdruck zu verringern. Dies wurde als Signal dafür gewertet, dass China mit bangem Blick auf eine importierte Inflation ein schnelleres Aufwertungstempo des Yuans akzeptieren werde. Zhang meinte jedoch, dass diese schnellere Aufwertung den Inflationsdruck nicht lindern könne, da sie zu einem wachsenden Kapitaleinfluss führen und dieser der bereits exzessiven inländischen Geldmenge hinzugefügt werde. Dies wiederum könne laut Zhang zu einem noch schlimmeren Inflationsszenario führen.

"Der aktuelle Stand des Yuans gegenüber dem US-Dollar ist ziemlich vernünftig, wenn man sowohl die inländische, als auch die internationale wirtschaftliche Situation betrachtet", sagte sie. Doch mit Hinblick auf das restliche Jahr 2011 sagte sie einen Anstieg des Yuans um 5 oder 6 Prozent voraus, was Chinas Bestrebungen zur Internationalisierung der Landeswährung bestärken werde. Der Anstieg beziffert sich laut Zhang "voraussichtlich um 3 Prozent in der ersten und um 2 Prozent in der zweiten Jahreshälfte."