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30. 09. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
"Dies ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg des Renminbi zur vollen Konvertierbarkeit", sagt Zuo Xiaolei, Chefökonom der China Galaxy Securities Co. Ltd. in Beijing. "Ausländische Unternehmen werden besser motiviert sein, Bestände in Yuan zu halten, da sie davon ausgehen, dass die Aussichten für eine vorteilhafte Reinvestition in China blendend sind."
Als weitere währungspolitische Maßnahme hat die chinesische Regierung zugesagt, das R-QFII-Programm zu lancieren. Dies gestattet institutionellen Anlegern aus dem Ausland auf dem chinesischen Festland Wertpapiere in Yuan zu erwerben. Dafür ist anfangs eine Quote von 20 Milliarden Yuan vorgesehen (2,3 Milliarden EUR)
Mei Xinyu, Wissenschaftler an der Chinese Academy of International Trade and Economic Cooperation, erblickt darin eine Chance zum Abbau der übergroßen Devisenreserven: "Die Akzeptanz des Yuan im Ausland wird sich erhöhen. Dadurch wächst die Bereitschaft, Produkte aus China in Yuan zu bezahlen, was wiederum den Zufluss von US-Dollar nach China verringert."
Wang Jinbin, Professor an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Volksuniversität, sagt, dass China schrittweise die Kontrolle über die Zirkulation der Landeswährung lockern wird, damit der RMB zu einer Weltwährung werden kann. "Am besten wäre es natürlich, wenn der Yuan in großem Umfang im Ausland zirkulierte, ohne nach China zurückzufließen. Bis es so weit ist, muss der Yuan aber ganz offensichtlich erst noch an Attraktivität und Stärke gewinnen."
Bedenken werden laut
Zu den positiven Stimmen gesellen sich jedoch auch warnende, die auf bedenkliche Nebenwirkungen der neuen Politik hinweisen.
"Ein massiver Kapitalzufluss kann die Stabilität des chinesischen Finanzsystems und des Kapitalmarktes gefährden", findet Zhang Yansheng, Direktor des Instituts für Wirtschaftsforschung bei der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform. "Es ist unverzichtbar, die Aufsicht zu verschärfen und effektive Maßnahmen gegen den Zufluss heißer Gelder aus dem Ausland zu ergreifen. Wir müssen sicherstellen, dass dieses Kapital in die Realwirtschaft fließt, und nicht zur Spekulation auf dem Kapitalmarkt verwendet wird."
"Da in Hongkong die Zinsen niedriger sind als auf dem Festland, wird es zu einer springflutartigen Schwemme von Yuan auf dem Festland kommen", befürchtet Fu Bingtao, Volkswirt bei der Agricultural Bank of China Ltd. "Das wird zu überhöhter Liquidität führen und die Inflation anheizen."
Lu Zhengwei, Chefvolkswirt der Industrial Bank Ltd., teilt diese Auffassung: "China muss bei der Öffnung für Direktinvestitionen in Yuan aus dem Ausland schrittweise und bedächtig vorgehen und dabei die möglichen Risiken für die Volkswirtschaft im Auge behalten."
Die chinesische Währung wird einem größeren Aufwertungsdruck ausgesetzt sein, wenn sie für ausländische Investoren attraktiver ist, meint Xi Junyang, stellvertretender Direktor des Forschungszentrums für Modernes Finanzwesen an der Shanghai University of Finance and Economics.
"Im Ergebnis muss China bei der Internationalisierung seiner Währung ein angemessenes Tempo einhalten und versuchen, zwischen Risiken und Vorteilen ein Gleichgewicht zu wahren", so Xi.
Quelle: Beijing Rundschau
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