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28. 11. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Ein App für jede Lebenslage

Schlagwörter: iPhone5  Apple Smartphone

Smartphones, Mobiltelefone, Netbooks und Tablet-Computer – die chinesische Fangemeinde für die mobilen Alleskönner wird immer größer. Mit Spannung fiebern die Apple-Anhänger dem Erscheinungstermin des iPhone5 entgegen, aber auch Google und Nokia legen mit neuen Geräten und Betriebssystemen nach. Die Branche übertrumpft sich mit immer neuen Anwendungen für die mobilen Geräte, die den Anwendern den Alltag versüßen sollen.

China ist im Apple-Fieber, daran hat sich seit der Einführung des iPhone 4 nichts geändert. Im September letzten Jahres war es in einem Apple-Store in Beijing zu tumultartigen Szenen gekommen, als die Filiale versuchte, die Verkaufsbeschränkung für das Smartphone zu lockern. Bis dahin konnte jeder Kunde nur maximal zwei Geräte erwerben. Der Versuch, die bei den Käufern unliebsame Regel abzuschaffen, mündete letztlich in Chaos an den Verkaufstresen, es kam sogar zu Handgreiflichkeiten. Das Ergebnis: Die Filiale verschärfte ihr Verkaufslimit noch weiter - von da an lautete die Devise: nur ein iPhone pro Kunde.

Im selben Monat feierte auch das iPad seinen offiziellen Verkaufsstart in China und sorgte im darauffolgenden Jahr mit Rekordverkaufszahlen für Furore. Als im Mai dieses Jahres mit dem iPad 2 die nächste Generation des Tablet-Computers in die chinesischen Läden kam, war das Gerät innerhalb von nur vier Stunden ausverkauft. China ist mittlerweile auch zum zweitgrößten Markt des Apple App Store avanciert, wie Statistiken des niederländischen Unternehmens Distimo belegen. Distimo sammelt Daten zur Entwicklung von Apple-Stores rund um den Globus. Über seinen App-Store bietet Apple gegen Gebühren Software-Anwendungen für seine Produkte zum Download an. Nur in den USA werden derzeit noch mehr Apps heruntergeladen als in China.

"Es sind die Apps, die letztlich den unwiderstehlichen Charme der Geräte ausmachen. Die Hardware ist minimal gehalten, sie scheint quasi zu verschwinden. Durch die Apps kann das Gerät zu all dem werden, was sein Besitzer daraus machen möchte", schreibt Brian X. Chen in "Immer online: Wie das iPhone die Tür zur Alles-Immer-Überall-Zukunft öffnet und uns darin einschließt". In seinem Buch dokumentiert Chen, wie Mobiltelefone der neuesten Generation High-Tech auch für die große Schar der Mainstream-Konsumenten salonfähig machen. Das Konzept der Hardware wurde von seiner Mystik entzaubert, der ungelenke Terminus der "Software-Applikationen" in der Alltagssprache gegen das eingängige "Apps" eingetauscht. Und diese "Apps", so prophezeit Chen, krempeln nun nach und nach das Leben der Benutzer um, online wie offline. Apps sind nicht nur trendy, sie werden bald nicht mehr wegzudenken sein, ist sich Chen sicher. Vor allem in China mit seiner fast einen Milliarde Mobilfunknutzern scheint für viele ein Leben ohne Smartphone fast schon undenkbar.

Reichweite der Apple-Produkte weiter begrenzt

Trotz seiner Beliebtheit ist die Reichweite der Apple-Produkte in China jedoch noch immer begrenzt. Anfang Herbst vom chinesischen Internetunternehmen NetEase Tech erhobene Daten belegen, dass nur rund 18 Prozent der insgesamt 930 Millionen Handynutzer des Landes die Apple-Software iOS nutzen, das Standard-Betriebssystem des US-Konzerns.

"Chinesen betrachten Apple-Produkte als Luxusgüter", sagt Sun Li, Redakteur des Magazins "China iDigest", das sich speziell an iPad-Nutzer richtet, über den Faible seiner Landsleute für die schnittigen Produkte des US-Kultherstellers. "Die Kunden sind vor allem von der überdurchschnittlichen Qualität der Produkte angetan."

Auch Techniknarr Sun bekennt sich als glühender iOS-Verehrer: "Tablet-Computer wie das iPad repräsentieren den neuesten Stand der technischen Entwicklung und weisen den Weg in die Zukunft." Neben einem Samsung-Smartphone ist das mit wireless-LAN ausgestattete iPod Touch sein ständiger Begleiter. Vor allem im Stau sei das Gerät ein wunderbarer Zeitvertreib. "In Metropolen wie Beijing oder Shanghai verbringen die Leute täglich viel Zeit im Stau", analysiert Sun nüchtern. "Mobile Apps sind da ein ideales Unterhaltungsmittel. Man kann zum Beispiel wunderbar lesen. So läuft man nicht Gefahr, seine Zeit zu verschwenden. Apps erhöhen ganz eindeutig die Lebensqualität."

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Quelle: Beijing Rundschau

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