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26. 12. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Keine allzu großen Auswirkungen der Eurokrise auf China

Schlagwörter: China Eurokrise

Die Folgen der Krise für chinesische Investoren in Europa sind ähnlich gelagert.

Die Krise bedingt Verluste von chinesischen Firmen in Europa, was negative Rückwirkungen auf die Stammhäuser in China haben könnte. Dieses Szenario ist allerdings unwahrscheinlich, da chinesische Firmen in Europa meist Kleinunternehmen sind. Allerdings können chinesische Geschäftsleute in Europa stark von der Krise in Mitleidenschaft gezogen werden. Die chinesische Regierung sollte die Entwicklung im Auge behalten, und Firmen, die in Europa engagiert sind, Hilfen zur Verfügung stellen, mit denen sich die Folgen einer ungünstigen wirtschaftlichen Entwicklung abfedern ließen. Die Krise bietet chinesischen Firmen allerdings auch Investitionsaussichten in Europa und weckt die Hoffnung auf höhere Exporterträge. Die Regierungen europäischer Staaten werden sich gegenüber Anlegern aus China aufgeschlossener erweisen.

Soziale Belastungen

Die Eurokrise deckt die Unfähigkeit der EU zu raschen, lösungsorientierten Entscheidungen auf. Die Uneinigkeit der Staatengemeinschaft in Verbindung mit Arbeitslosigkeit und einer alternden Bevölkerung wird die Stellung Europas im internationalen Vergleich langfristig schwächen.

Seit der Weltwirtschaftskrise im Jahr 2008 ist das Problem der Arbeitslosigkeit in der EU größer als in den USA. Die Arbeitslosenzahlen erreichten im April des Jahres 2009 in der Eurozone mit 14,6 Millionen eine Quote von 9,2 Prozent -- die höchste Rate seit September 1999. Im April 2009 lag die Arbeitslosenrate der 27 EU-Staaten bei 8,6 Prozent. Hinter dieser Zahl verbergen sich 20 Millionen, die keine Arbeit fanden. Die Lage auf dem europäischen Arbeitsmarkt verschlechterte sich 2011 sogar noch.

Nach statistischen Angaben aus Deutschland und der Europäischen Kommission liegt die Arbeitslosenquote bei Erwerbsfähigen unter 24 Jahren in den 27 EU-Ländern bei 20,5 Prozent. Mehr als fünf Millionen junge Menschen konnten keine Arbeit finden. Die Jugendarbeitslosigkeit beträgt in Griechenland 38,5 Prozent, in Spanien 47 Prozent, in Portugal und Irland 27 Prozent und in Italien 28 Prozent. Zwar steht Deutschland mit 9,1 Prozent deutlich besser da, aber die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen ist signifikant stärker ausgeprägt als unter Erwachsenen.

Im Zuge des Kampfes gegen die Schuldenkrise kommt es in vielen Mitgliedstaaten der EU zu erheblichen Ausgabenkürzungen. Durch den Wegfall von Stellen im öffentlichen Dienst erhöht sich die Zahl der Arbeitslosen weiter.

Europa müsste die anstehenden Probleme mit aller Entschiedenheit anpacken. Aber es fehlt an der Fähigkeit zur Tat. Da junge Menschen von der Krise relativ stärker betroffen sind, wirkt sich dies auf das gesellschaftliche Klima aus. In den letzten zwei Jahren gab es überall in Europa vermehrt Proteste und Demonstrationen. Die jungen Arbeitslosen sind meist gut ausgebildet und haben hohe Karriereerwartungen, umso größer sind Frustration und Ärger angesichts der Arbeitslosigkeit. Einige europäische Staaten haben das Rentenalter heraufgesetzt, um der Überalterung der Bevölkerung Herr zu werden. Das aber erschwert es der Jugend, ein berufliches Auskommen zu finden.

Der Autor ist Außerordentlicher Forschungsrat der Akademie für internationale Handelsbeziehungen und Wirtschaftskooperation in Beijing.

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Quelle: Beijing Rundschau

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