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08. 10. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Immer noch in den roten Zahlen

Schlagwörter: China Schifffahrt COSCO

"Wir stehen einer härteren Situation als jemals zuvor gegenüber", sagte Wei Jiafu, Vorstandsvorsitzender bei COSCO mit 45 Jahren Arbeitserfahrung in der Schifffahrtsindustrie. "Die Verluste von COSCO bewegen sich vor dem Hintergrund der allgemeinen Verluste des gesamten Schifffahrtssektors innerhalb der Markterwartungen. Die Situation bleibt auch im kommenden dritten Quartal weiterhin ernst und wir werden vielleicht einen langen Winter erleben."

Auf der anderen Seite werfen manche COSCO leichtsinnige Investitionen und eine ungezügelte Marktexpansion im Jahr 2008 vor, was später zu übergroßen Kapazitäten bei schwindender Nachfrage führte.

COSCO machte enorme Investitionen, um seine Verschiffungskapazität 2008 zu vergrößern, denn damals erreichten die internationalen Frachten ein Rekordhoch. Aber da die Konjunktur weiter nachlässt und die Nachfrage schrumpft, ist die riesige Verschiffungskapazität nun zur großen Verbindlichkeit geworden.

Zurzeit wird fast die Hälfte der Frachtschiffe von COSCO von anderen Reedereien gemietet. "Die Schiffsmiete war 2008 fast acht Mal höher als jetzt und der Mietvertrag erstreckt sich normalerweise über drei bis fünf Jahre", erklärte Zhang Yongfeng, Experte am Internationalen Schifffahrtsinstitut von Shanghai.

"COSCOS Riesenverluste sind nicht allein Folge der allgemeinen Flaute in der Schifffahrtsindustrie, sondern auch Ergebnis einer zu aggressiven Marktstrategie", sagt Cai Jianming, Forschungsstipendiat bei CIConsulting, einer industrienahen Forschungsgesellschaft in Shenzhen. "International erfahrene Reedereien sollten die Vorsicht zum Kern ihrer Geschäftsprinzipien machen. Das Streben nach einem kurzfristigen Geldregen sollte niemals das Ziel von Schifffahrtsgiganten wie COSCO sein."

Ruf nach Hilfe

Da man am Markt auch im zweiten Halbjahr mit einem weiteren Abschwung der Weltwirtschaft rechnet, erwarten Analysten nicht, dass der Schifffahrtssektor seine Schulden in kurzer Zeit in Gewinne verwandeln kann. Die meisten chinesischen Reedereien hoffen auf Subventionen oder Hilfe von der Regierung.

Wei behauptet, dass er der Zentralregierung mehrfach eine Petition eingereicht habe, in der er die Schwierigkeiten, die COSCO und die chinesische Schifffahrtsindustrie bewältigen müssen, geschildert habe und daher auf mehr Unterstützung hoffte. Die Regierung ist gleichzeitig größter Aktionär bei COSCO. Wei berichtete auch, dass Ministerien, die mit der Schifffahrtsindustrie in Beziehung stehen, die Angelegenheit untersuchen und entsprechende Gegenmaßnahmen formulieren würden.

"Wir hoffen auf einige vorteilhafte Strategien bei der Unternehmenssteuer", erklärte ein Mitarbeiter von China Shipping Container Lines Co. Ltd. am 21. August dem Century Business Herald.

In der ersten Jahreshälfte stieg die weltweite Kapazität im Trockenfrachtbereich um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während die Nachfrage sich nur um 6,2 Prozent erhöhte, erklärte COSCO, und fügte hinzu, dass die übermäßige Verschiffungskapazität im zweiten Halbjahr die wichtigste Herausforderung im Schüttgut-Sektor bleiben werde. Analysten nehmen an, dass sich der Schüttguttransport nach 2014 erholen wird.

"Im Containerbereich muss das Kapazitätsmanagement deutlich aggressiver werden, um die Beziehung von Angebot und Nachfrage wieder herzustellen", erklärten Vivian Tao und Alan Wang, Analysten bei Citigroup Inc.

Einige Analysten meinen auch, dass COSCO zusätzliches Kapital vom Markt oder aus Anlageverkäufen beschaffen muss.

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Quelle: Beijing Rundschau

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