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08. 10. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Steigerung der Importquote langfristiges Ziel der chinesischen Wirtschaft

Schlagwörter: China Importquote

"Die Marktöffnung Chinas ist bereits weiter fortgeschritten als beim Beitritt des Landes zur WTO in Aussicht gestellt. Die von China erhobenen Zölle sind bereits auf ein relativ niedriges Niveau gesunken. Spielraum gibt es hingegen noch in den Bereichen der Investitonsförderung und des Handels in bestimmten Sektoren, im Bereich der Steuergesetzgebung und der Öffnung des Kapitalmarktes", so Zhang.

Heikle Balance zwischen Importförderung und Schutz der heimischen Industrie

Die aktive Handelsbilanz Chinas gegenüber den USA wurde auf der Konferenz noch einmal von John Frisbie, dem Präsidenten der US-China Business Council, hervorgehoben. Er unterbreitete den Vorschlag, China solle Importzölle auf Konsumartikel, Luxuswaren, Schmuck und sogar Motoräder senken. Die Importzölle vieler Luxuswaren seien relativ hoch, so dass zwei Drittel der importierten Luxuswaren von chinesischen Verbrauchern im Ausland gekauft werden. Der Markt für Luxusprodukte habe in China bereits einen Umfang von 50 Milliarden US-Dollar. Die Senkung der Importzölle könne den Konsum von Luxusprodukten in China fördern.

Frisbie forderte zudem einen offeneren Markt für Filme aus den USA. "China hatte Anfang dieses Jahres versprochen, 34 Filme pro Jahr aus den USA einzuführen, warum nicht 60 Filme? Oder gar keine Beschränkungen mehr?" Nach Frisbie könnten mehr Importfilme den Preis der Kinokarten in China senken und mehr Arbeitsplätze schaffen. Als eine saubere Industrie vermag die Filmindustrie auch CO2-Emission und Umweltverschmutzung zu reduzieren.

Nach den Statistiken des Handelsministeriums machte Chinas Import im Jahre 2011 schon 9,5 Prozent des gesamten Imports weltweit aus. 1978 betrug Chinas Anteil an der Importquote der Welt noch weniger als ein Prozent. Nach dem Beitritt zur WTO beträgt der Wert der Importe nach China jedes Jahr mehr als 100 Milliarden US-Dollar.

Wang Shouwen, Direktor der Außenhandelsabteilung beim Handelsministerium, erklärte, dass sich der chinesische Markt nach dem Beitritt zur Welthandelsorganisation (WTO) 2001 weiter geöffnet habe. Schon jetzt hätte China einen stärkeren Zoll- und Quotenabbau umgesetzt, als beim Eintritt in die WTO vor zehn Jahren vereinbart worden war.

Der allgemeine Zollsatz sank von 15,3 auf 9,8 Prozent und ist somit deutlich geringer als der durchschnittliche Satz von Entwicklungsländern mit 46,6 Prozent. Der Zoll, der auf Industriegüter erhoben wird, sei auf 8,9 Prozent gesunken, der Zoll auf Agrarprodukte betrage 15,2 Prozent.

"China hat seine beim Eintritt in die WTO gegebenen Versprechen mehr als erfüllt", so Wangs Urteil.

Die Zölle von 737 Produkten seien niedriger als beim Beitritt festgelegt. China hat auch die Einfuhr von Produkten aus Entwicklungsländern erhöht, viele dieser Länder genießen einen Zollsatz von null Prozent. 800 Warenkategorien brauchen jetzt keine Importerlaubnis mehr. "In der Marktöffnung haben wir schon große Fortschritte erzielt", sagte Wang.

Der Import von Konsumgütern liege stark im Trend. Zwar belief sich das Wachstum des gesamten Imports vom Januar bis Juli 2012 nur auf 6,4 Prozent, aber der Import von Konsumgütern sei von Januar bis Juli um 25,3 Prozent gestiegen.

"Viele chinesische Verbraucher gehen ins Ausland, um dort bestimmte Waren zu erwerben. Die Ursache dafür dürfte darin zu suchen sein, dass einige internationale Marken vor allem im Luxussegment auf dem chinesischen Markt nahezu über eine Monopolstellung verfügen, so dass sie faktisch ein Preisdiktat ausüben und nicht bereit sind, die Preise zu senken. Wenn wir mehr ausländische Marken zur Belebung des Wettbewerbs nach China einführen, werden wir vielleicht niedrigere Preise erleben", erklärte Wang.

Allerdings müsse man wohl abwägen zwischen Import und Schutz der heimischen Industrien.

Nach Wangs Meinung kann es zum Konflikt zwischen einem Ausbau der Importe und dem Schutz der heimischen Wirtschaft kommen. Aber die Sicherung der heimischen Industrie muss einer konkurrenzfähigen und nachhaltigen Industrie gelten. Ein übertriebener Schutz würde nur die Rückständigkeit der Industrie zementieren.

Wang gab zu bedenken, dass man beim Ausbau der Importe darauf achten müsse, dass die heimischen Produkte mit den Importwaren in ein ehrliches Konkurrenzverhältnis treten können. Importwaren, die chinesischen Herstellern schaden, könnten mit Maßnahmen wie Anti-Dumping- und Anti-Subventionsmaßnahmen usw. begegnet werden. China sollte lernen, seine Rechte als Mitglied der WTO gut zu nutzen.

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Quelle: Beijing Rundschau

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