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german.china.org.cn | 26. 11. 2012

Die extrem unfaire Einkommensverteilung in China

Schlagwörter: Einkommensverteilung,Einkommenswachstum,Konsum,Wirtschaftswachstum

Großes Wirtschaftswachstum, geringeres Einkommenswachstum

Seit der Ende der 70er Jahre eingeführten Reform- und Öffnungspolitik hat sich die chinesische Wirtschaft unglaublich schnell entwickelt. Die Einkommen der Stadt- und vor allem der Landbevölkerung konnten bei dieser Entwicklung aber nicht mithalten.

Tabelle: 2011 lag das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei 47,3 Billionen Yuan (ca. 6 Billionen Euro). Stadtbewohner verdienten im Jahr durchschnittlich 21.810 Yuan (2800 Euro), während die Landbevölkerung im Durchschnitt 6977 Yuan (etwa 850 Euro) im Jahr verdiente.

Das Durschschnittseinkommen der Landbevölkerung erreicht in China damit nur knapp ein Drittel des Einkommens der Städter und sogar nur 15 Prozent des weltweiten Durchschnitts.

Mit seinem Gini-Koeffizienten von inzwischen 0,55 (oder mehr) ist China laut den Vereinten Nationen eines der Länder mit der ungerechtesten Einkommensverteilung weltweit. Der Gini-Koeffizient misst die Einkommensverteilung in Volkswirtschaften – ein Wert von Null würde eine absolut gerechte, ein Wert von 1,0 eine absolut ungleiche Verteilung des Einkommens bedeuten. Ein Wert von 0,4 gilt international schon als sehr ungerecht.

Die geringen Lohnerhöhungen in den letzten Jahren hätten dazu geführt, dass der Konsum nur vergleichsweise wenig gewachsen sei, so der Statistikexperte Liang Da vom chinesischen Statistikamt. "Ohne die treibende Kraft eines starken binnenländischen Konsums wird das starke Wirtschaftswachstum auf die Dauer nur zu Überkapazitäten, riesigen Lagerbeständen, einer steigenden allgemeinen Ineffizienz und schließlich einer wirtschaftlichen Rezession führen", sagte Liang.

Die Fehlentwicklungen, die Liang beschreibt, sind in China schon längst feststellbar – und machen sich Jahr für Jahr deutlicher bemerkbar. Die chinesische Regierung muss dieser Entwicklung dringend und schnell entgegentreten, um eine harte Landung der chinesischen Wirtschaft zu verhindern.

Vielleicht hat Shi Wanlin, mit einem Jahreseinkommen von 1,3 Millionen Euro Senior Partner bei der bekanntesten chinesischen Anwaltskanzlei, recht, wenn er sagt: "Was die chinesische Gesellschaft dringend braucht, ist eine völlige Neustrukturierung der ganzen chinesischen Wirtschaft."

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