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29. 11. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China investiert 54 Milliarden Euro weltweit – und kauft fleißig weiter

Schlagwörter: Auslandsinvestitionen ODI Devisenreserven Konjunkturpakete

Chinesische Firmen werden in diesem Jahr mehr im Ausland investieren als jemals zuvor. Chinas Handelsminister Chen Deming sagte am Mittwoch, dass die Auslandsinvestitionen chinesischer Firmen ein unumkehrbarer Trend seien, der sich in den nächsten fünf bis zehn Jahren verstärkt fortsetzen werde.

Die Investitionen chinesischer Firmen im Ausland (ODI) werden in diesem Jahr einen neuen Rekordwert erreichen. Doch damit ist noch lange nicht Schluss – die chinesischen ODI sollen sich in den nächsten drei bis fünf Jahren schätzungsweise um weitere 50 Prozent erhöhen.

Ausgeglichene Investitionsbilanz in maximal fünf Jahren

Laut dem chinesischen Handelsminister werden die chinesischen Investitionen im Ausland in den nächsten fünf Jahren mit denen ausländischer Firmen in China gleichziehen.

"Die steigenden Investitionen chinesischer Firmen im Ausland sind ein unumkehrbarer Trend", sagte Chen gestern auf einem Finanzforum in Beijing. "Mit Devisenreserven von über drei Billionen US-Dollar dürfen wir uns nicht zurücklehnen und abwarten, bis die nächste weltweite Runde an Geldmengenerhöhungen und Konjunkturpaketen unser Geld wertlos macht. Wir müssen es jetzt in die Realwirtschaft pumpen und so einen Beitrag zur globalen Prosperität leisten", sagte Chen weiter.

Huo Jianguo von der chinesischen Akademie für Internationalen Handel und wirtschaftliche Kooperation war sogar der Meinung, dass es nur noch drei Jahre dauern werde, bis China genauso viel im Ausland investiert wie umgekehrt.

Das Gesamtvolumen weltweiter grenzüberschreitender Investitionen soll laut Schätzungen in diesem Jahr bei 1,2 Billionen Euro liegen – rund ein Drittel weniger als noch im Jahr 2007, dem Jahr vor Beginn der gegenwärtigen, vor allem die entwickelten Länder betreffenden Krise.

Diese Schulden- und Währungskrise, in der sich die meisten entwickelten Länder derzeit befinden, bietet chinesischen Firmen eine fantastische Chance für hochlukrative Fusionen und Übernahmen. Es sei allerdings wichtig, bei aller Einkaufseuphorie die Risiken von Investitionen im Ausland nicht zu vergessen und bei den Zukäufen auf Qualität und Effizienz zu achten, so Huo Jianguo. Als Beispiele führte er die Erfahrungen der chinesischen Firmen "Sany Heavy Industry" und der "China National Offshore Oil Corp" an, deren Investments in Kanada und den USA kläglich scheiterten.

Ins gleiche Horn stieß auch Chong Quan, ein Repräsentant Chinas bei internationalen Handelsgesprächen. Das wirtschaftliche Umfeld bei Investitionen im Ausland sei sehr komplex und führe häufig zu Konflikten, so Chong.

Handelsminister Chen hatte indes für die chinesischen Firmen noch einen guten Rat parat – sie sollten sich nicht unüberlegt in große Investitionsabenteuer im Ausland stürzen, wenn sie die fremde Kultur nicht gut kennen.

"Eine bessere Methode wäre vielleicht, bei dem anderen Unternehmen als Aktionär einzusteigen und die Anteile Schritt für Schritt zu erhöhen."

Quelle: german.china.org.cn

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