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02. 04. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Warum es diesmal wesentlich schlimmer wird als 2008

Schlagwörter: Immobilienmarkt Finanzkrise Eurokrise EZB Zypern

"Ja, wann 'knallt' es denn jetzt?"

Schon seit Anfang 2012 versuchen Analysten weltweit, eine Antwort auf diese Frage zu finden. Die wenigen, die es gewagt haben, einen genauen Zeitpunkt zu benennen, lagen bisher meist daneben. Es ist eben schwierig, ein volkswirtschaftliches Ereignis dieser Größenordnung vorherzusagen – und dann auch noch den richtigen Zeitpunkt zu treffen. Ich will mich an dieser Stelle daher darauf beschränken, auf zwei wichtige Zeiträume hinzuweisen, die den Euro-Rettern das Leben mächtig schwer machen dürften:

Nadelöhr 1) Anfang bis Mitte Mai 2013

Begründung: Internationale Investoren ziehen derzeit ihr Geld aus Europa ab. Das entzieht dem europäischen Bankensystem also noch mehr Liquidität. Zudem hatte der Mai sich in den letzten Jahren schon als einer der Monate hervorgetan, in denen es für den angeschlagenen Euro besonders eng wurde. Außerdem gibt es im Mai wieder reichlich Feiertage, an denen man einen "Bank-Holiday" (siehe Zypern) besonders leicht organisieren kann. Schon Ende Mai könnte es also heißen: Game Over, Euro!

Nadelöhr 2) Der 22. September und die Wochen danach

Begründung: Wahlen in Deutschland. So wie es derzeit aussieht, wird sich die neue Partei "Alternative für Deutschland" (AfD) einen nicht unerheblichen Teil der Stimmen sichern können – viele Indikatoren deuten darauf hin, dass für diese ausgewiesene Anti-Euro-Partei (AfD) ein riesiges Wählerpotenzial existiert (bei einer Online-Umfrage des Nachrichtenmagazins Focus stimmten in kürzester Zeit mehr als 43.000 Teilnehmer ab – über 94 Prozent davon gegen den Euro!). Meinungsforscher gehen davon aus, dass die AfD etwa 20 bis 30 Prozent der Stimmen erhalten könnte. Wenn aber eine Anti-Euro-Partei in Deutschland – also dem Land, das über seine gigantischen Garantien in Höhe von 750 Milliarden Euro selbigen bisher noch am Leben erhalten hat – ein derart hohes Ergebnis einfährt, dann werden die Finanzmärkte sicherlich panisch reagieren. Spätestens dann würde es heißen: Game Over, Euro!

Sollten diese beiden Nadelöhre aber tatsächlich irgendwie überwunden werden und der Euro Anfang 2014 wider Erwarten immer noch existieren, dann wird wahrscheinlich wieder bis zur "traditionell" kritischen Zeit in den Monaten April/Mai Ruhe sein. Das heißt, dass die räuberischen EU-Eliten dann nochmal knapp 6 Monate Zeit hätten, um sich auf die nächste Verschärfung der Krise vorzubereiten.

Ich halte es vor dem gegenwärtigen schnellen Abzug der Investorengelder aus Europa und den oben genannten Punkten allerdings für extrem unwahrscheinlich, dass die Zypern-Räuber noch so viel Zeit haben werden. Das europäische Finanz-Kartenhaus wackelt bereits an allen Ecken und Enden, und jede noch so kleine Erschütterung kann es endgültig zu Fall bringen – und wenn es fällt, dann wird sein gigantisch aufgehebeltes Volumen von über 36 Billionen Euro einen Finanz-Tsunami erzeugen, der die Krise von 2008 wie einen kleines, über die Ufer getretenes Bächlein aussehen lassen wird.

Um sich vor dieser gewaltigen Flut zu schützen, werden die Zypern-Räuber einen Damm aus Geldsäcken bauen – gefüllt (wie sollte es anders sein?) mit den Spareinlagen der EU-Bürger.

Der Kommentar spiegelt die Meinung des Autors wider, nicht notwendigerweise die von China.org.cn.

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Quelle: german.china.org.cn

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