Home | Aktuelles |
Multimedia |
Service |
Themenarchiv |
Community |
Home>Wirtschaft | Schriftgröße: klein mittel groß |
02. 05. 2013 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Nach Ansicht von Niu Wenxin, Chefkommentator beim Börsenprogramm von CCTV, führt die Behauptung, China emittiere zu viel Geld, die Öffentlichkeit in die Irre. Für einen Vergleich von M2-Wert und BIP müsse man das nominale BIP heranziehen, die veröffentlichten BIP-Zahlen seien jedoch preisbereinigt. Zudem müsste auch die Währungsnachfrage aufgrund von Preisanstiegen und Vermögensmonetarisierung sowie grenzüberschreitenden Kapitalflüssen und dem Devisenbesitz von Ausländern ein Faktor sein, den es zu berücksichtigen gilt.
Chinas Zentralbank habe das M2-Wachstum festgelegt, in dem sie 2 bis 3 Prozentpunkte zur Summe der BIP- und Verbraucherpreisindex-Wachstumsquoten hinzuaddierte, so Niu, seiner Ansicht nach eine vernünftige Methode. So rechne die chinesische Regierung in diesem Jahr beispielsweise mit einem BPI-Wachstum von 7,5 Prozent und einem VPI-Anstieg von 3,5 Prozent. Daher musste sich die Zentralbank für eine Wachstumsquote von 13 Prozent für die M2-Geldmenge als wirtschaftlich angemessenem Wert entscheiden. Ein kleiner Geldvorrat würde das Wachstum dämpfen, ein großer Geldvorrat würde den Verbraucherpreisindex (VPI) zu stark nach oben treiben und die Inflation verstärken.
Chinas Geldvorräte seien in der Tat an den US-Dollar gekoppelt, fügte Niu hinzu. Seit die USA ihre Währungspolitik gelockert hätten, müssten China und andere Länder ihre Geldpressen anwerfen. Das weltweite Geldwachstum beginne in den USA, der Hauptgrund für globale Preissteigerungen sei die gelockerte US-Währung.
Im Dienst der Wirtschaft
Wie auch immer man argumentiert, Chinas Währungspolitik wird sich nur ändern, um sich den Erfordernissen der eigenen Wirtschaft anzupassen. Die hiesige Währungspolitik verfolgt vier Ziele: Aufrechterhaltung einer niedrigen Inflation, Förderung des Wachstums, Schaffung von Arbeitsplätzen und Erhalt des Gleichgewichts im internationalen Zahlungsverkehr.
Zhou zufolge ist der Verbraucherpreisindex der wichtigste Gesichtspunkt für Chinas Währungspolitiker. „Das M2-Wachstum von 13 Prozent in diesem Jahr ist ein Anzeichen für eine gesunde bzw. neutrale Währungspolitik. Verglichen mit 2012 oder 2011 hat sich das Wachstum offensichtlich gefestigt, bestehende Preisniveaus bleiben erhalten", erklärte er.
In der Tat hat die Zentralbank nach diesem Prinzip gehandelt. Das Staatliche Statistikbüro veröffentlichte am 9. März die Zahlen für den Verbraucherpreisindex im Monat Februar. Demnach stieg der VPI um 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und um 1,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat, damit deutete sich eine Inflation an. Noch am selben Tag intensivierte die Zentralbank ihre Bemühungen zur Reduzierung der Geldvorräte. Bis zum 21. März hatte sie 1,01 Billionen Yuan (126,25 Milliarden Euro) vom Markt abgezogen.
Das diesjährige Wachstumsziel erfordere eine besonnene Währungspolitik, sagt Mei Xingbao, Berater bei der China Orient Asset Management Corp. Nachdem der VPI im Februar deutlicher als erwartet stieg, hat die Regierung nun ein wachsameres Auge auf eine sich anbahnende Inflation. Da eine starke Inflation weiterhin nicht ausgeschlossen werden kann und die wirtschaftliche Erholung anhält, wird die Liquidität des Renminbi im zweiten Quartal schwächer als im ersten sein.
Yang zufolge sei eine moderate Inflation aufgrund gestiegener Arbeitskosten in einer offenen Wirtschaft akzeptabel und förderlich für ein nachhaltiges Wachstum. Daher müsse die Zentralbank bei der Kontrolle des Inflationsdrucks auch die Gründe für eine Inflation analysieren. Sie sollte einen neuen Standard für eine „moderate Inflation" bestimmen, anstelle einfach nur das 3,5 Prozent-Wachstum des VPI zur Modifikation der Geldvorräte heranzuziehen.
"Wir haben alle erlebt, dass die Zentralbank jedes Jahr Geldmengenziele für das nächste Jahr herausgibt, aber letztendlich unterscheidet sich der wirkliche Geldvorrat klar von den Zielvorgaben", sagt Yang.
Seiner Ansicht nach muss China dringend die Transparenz seiner Währungspolitik erhöhen, um Debatten darüber, ob das Land zu viel Geld emittiere, zu reduzieren.
"Eine Tendenz zu einer transparenteren Währungspolitik lässt sich in den einigen Zentralbanken des Auslands beobachten, so trägt man dem öffentlichen Bedürfnis nach einer transparenten Politik Rechnung", so Yang. "Außerdem kann die Zentralbank durch einen besseren Zugang zu Informationen selber auf die Erwartungen der Marktteilnehmer einwirken."
Quelle: Beijing Rundschau
Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur
Kommentar schreiben |
Kommentare |
Keine Kommentare.
|
mehr |