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14. 06. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Beijing: Existenzgründung im Café

Schlagwörter: Unternehmer Cafe Hightech

Xu Dandan trieb eine ähnliche Motivation an wie Bai. Der Geschäftsführer von Danseq Investment Consulting veranstaltete in einem Café einen Investment-Salon. Als er dafür plötzlich mehr Geld zahlen sollte, bloggte er verzweifelt, dass er nun sein eigenes Lokal eröffnen wolle.

Wichtige Unternehmer wie Wu Yimin, Geschäftsführer von InfoBird, einem Cloud Computing Provider, und Zhuang Chenchao, Geschäftsführer von Quinar.com, einem der führenden Reiseportale Chinas, unterstützten ihn. Innerhalb nur eines Monats signalisierten rund 100 Leute ihre Bereitschaft, in das Café zu investieren. Das 3W Café öffnete im August 2011 in Zhonguancun und hatte innerhalb nur eines Jahres 200 Aktionäre.

Hinter den drei Cafés stecke mehr, als man auf den ersten Blick vermute, sagt Sun Dayang, der mit zwei seiner Kommilitonen an der Entwicklung von iOS und Android Apps arbeitet.

Am Eingang der Cafés gibt es große schwarze Bretter, auf denen die Leute nach Kooperations- und Investitionspartnern suchen können. "Man braucht hier keinen ausgereiften Business-Plan", sagt Su. "Man kann über alle möglichen Ideen sprechen, auch wenn sie unrealistisch und verrückt klingen. Das gibt mir ein gutes Gefühl."

Investitionen für innovative Ideen

"Mein eigenes Unternehmen zu gründen, klang fremd und unrealistisch, bis ich in dieses Café kam", sagt Li Min, Student an der Tsinghua Universität. Li und zwei seiner Mitstudenten kamen anfangs aus reiner Neugier. "Alle sind sehr freundlich hier und Su machte uns einige Vorschläge, wie wir das an der Uni Gelernte in der Praxis nutzen können."

Gespräche über Risikokapital und Schnittstellen kann man hier genauso beobachten wie Spaß, Leidenschaft und Ehrgeiz. Das Garage Café stellt seinen Gästen einen Mac und zwei Windows-Laptops kostenlos zur Verfügung, es gibt einen günstigen Kopierer und einen 3D-Printer.

"Ich glaube, ich bin mehr ein Vermittler zwischen Investoren und Existenzgründern", sagt Su, der jeden Tag mehr als zehn Stunden arbeitet, weil ihm sein Job im Café unheimlich viel Spaß macht.

Das Aufregendste in diesen Cafés ist natürlich nicht der Kaffee. CCTV, die Washington Post und der Economist haben bereits über sie berichtet, Journalisten klappern die Cafés ab in der Hoffnung auf eine Exklusivmeldung über den nächsten Shooting Star in Chinas Hightech-Branche.

Das Beta Café plant eine weitere Filiale in Guangzhou (Provinz Guangdong), das 3W Café bereitet seine Expansion nach Shanghai und Shenzhen vor. Yuan Gang von der Zentralen Schauspielakademie bereitet eine TV-Serie über das Garage Café vor, aber Su denkt immer noch lokal.

"Was das Café einzigartig macht, ist die Nähe zur Zhongguancun Hightech-Zone", sagt er. "Bis jetzt wollen wir in Beijing bleiben. Der ruhige Büchermarkt von einst wird sich hoffentlich bald in einen Ort für Start-Ups verwandeln."

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Quelle: Beijing Rundschau

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