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08. 07. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Keine Subventionen mehr - was nun?

Schlagwörter: Subventionen energiesparende Haushaltsgeräte

Während der einjährigen Subventionierung stiegen die Verkäufe von energiesparenden Haushaltsgeräten von 1,6 Millionen Stück im Juni 2012 auf durchschnittlich 7 Millionen Geräte pro Monat im Jahr 2013. Der Markt expandierte stark. Bei den Flachbildfernsehern beträgt der Anteil der energieeffizienten Modelle 93 Prozent, bei Klimaanlagen, Kühlschränken und Waschmaschinen sind es 53, 57 bzw. 46 Prozent, so das Finanzministerium.

Klimaanlagen der Energiesparklasse 1 seien allgemein 30 bis 40 Prozent teurer als Produkte der Energiesparklassen 2 und 3. Die Leute seien bereit, erstere zu kaufen, weil der Preis durch die Subventionen mit weniger energieeffizienten Produkten konkurrieren könne, erklärte Xu. "Bei vergleichbaren Preisen sind die Leute eher bereit, energiesparendere Produkte zu kaufen".

Die einjährige Kampagne hat den heimischen Verbrauch gefördert, so wie es die Regierung im Hinblick auf eine wirtschaftliche Regenerierung geplant hatte. Gleichzeitig wurden Verbraucher zu umweltfreundlicheren Produkten hingeführt und die Hersteller von Haushaltsgeräten und Unterhaltungselektronik zu mehr Innovationen und zur Entwicklung von mehr "grünen" Produkten angeregt, so Xu.

Die Zukunft

Mit dem Wegfall der Subventionen haben es die Unternehmen nun mit einem schwächeren Markt zu tun. In naher Zukunft plane die Regierung dennoch keine vergleichbaren Zuschüsse, erklärte Shen Danyang, Sprecher des Handelsministeriums. Lokale Regierungen sind dagegen eher geneigt, den Verbrauch durch Subventionen anzuheizen, einige denken über entsprechende Pläne nach. Im Mai verkündeten die Behörden von Chongqing im Südwesten Chinas, die Bezuschussung bis Ende des Jahres weiter laufen zu lassen.

Verbraucher hoffen zu ihrem eigenen Vorteil darauf, dass es weiter Subventionen gibt. Für die Händler bedeuten sie eine Verkaufssteigerung. Die Hersteller der Haushaltsgeräte sprechen sich allerdings gegen Zuschüsse aus.

"In besonderen Zeiten muss die Regierung die Industrie fördern, um den Verbrauch anzukurbeln. Aber gegenwärtig ist das nicht der Fall und auch nicht richtig", erklärte Zhang Bo, Geschäftsführer der Beijinger Niederlassung von Gree Electronic Appliances, einem der größten Akteure auf dem Markt.

"Reguläre Subventionen können nicht immer effektiv sein. Ähnlich wie Werbeaktionen verlieren sie bei Verbrauchern an Wirksamkeit, wenn es sie jeden Tag gibt. Man wird unempfindlich gegenüber solchen Aktionen. Der Markt für Haushaltsgeräte wird letzten Ende durch die Nachfrage, nicht durch Zuschüsse geregelt", sagt Zhang. "Zuschüsse können keine Nachfrage erzeugen."

Anfang Mai reichte die China Household Electrical Appliances Association bei mehreren Regierungsministerien-- einschließlich des Finanzministeriums -- ein Dokument mit dem Vorschlag zur Abschaffung der Subventionsprogramme ein. Unternehmen würden gezwungen, Produkte zu kreieren, die eher den Regierungszuschüssen entsprächen als der Markt- und Verbrauchernachfrage, hieß es.

Haushaltswaren seien dauerhafte Verbrauchsgüter, so Xu. Verbraucher würde nicht zwei Mal das gleiche Produkt kaufen, nur weil es Zuschüsse gebe.

Chinas werde weiterhin energieeffiziente Haushaltsgeräte fördern. Falls sich die Regierung angesichts der weggefallenen Zuschüsse Sorgen über das Vertrauen des Marktes mache, könne sie einen Fonds gründen, um Unternehmen zu belohnen, die neue Technologien erfinden. Das werde Unternehmen anregen, neue umweltfreundliche Produkte zu schaffen und den Markt der Zukunft fördern, ergänzte er.

Lu Renbo, stellvertretender Generalsekretär der China Electronics Chamber of Commerce, sieht das ähnlich. Regierungszuschüsse könnten den Markt nur bis zu einem gewissen Maß stärken, fügte er hinzu. Produktinnovation und Qualitätsverbesserungen hingen dagegen von den gemeinsamen Bemühungen der Unternehmen ab. "Nur so kann sich der Markt normal entwickeln", sagte Lu.

Einige Beobachter der Branche meinen, dass der größte Erfolg des jüngsten Subventionsprogramms der Regierung darin bestünde, dass das Verbraucherbewusstsein für energiesparende Produkte gestiegen sei.

Für die kleineren Hersteller von Haushaltsgeräten machten sie sich allerdings nach dem Wegfall der Subventionen Sorgen.

"Ohne Zuschüsse werden einige Verbraucher wieder billigere Geräte mit höherem Energieverbrauch kaufen", meint Lu. "Ich hoffe, dass die Regierung einen langfristigen Plan erstellen kann, der die gesunde Entwicklung energieeffizienter Geräte fördert."

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Quelle: Beijing Rundschau

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