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19. 07. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

"Silence Is Golden" – Wieviel Gold besitzt China wirklich? Exklusiv

Schlagwörter: Gold besitzt China Goldreserven

Rechnete man also die im vorliegenden Bericht ermittelteten "Angebotsüberschüsse" zu der offiziellen Zentralbankreserve hinzu, dann ergäbe sich theoretisch das folgende Bild: 

 

Theoretische Goldreserve der PBOC

Offizielle Goldreserve (seit 2009)

            1054 Tonnen

Theoretische Änderung in 2009

  + 96,5 t

Theoretische Änderung in 2010

+ 223,8 t

Theoretische Änderung in 2011

+ 428,8 t

Theoretische Änderung in 2012

   + 744 t

Theoretische Änderung in 2013

 + 1058 t

Theoretische Goldreserve der PBOC (Stand: Ende 2013, Schätzung)    3605,1 Tonnen



 

Sollten die hier angeführten Daten und Berechnungen tatsächlich korrekt sein, dann hätte China gegen Ende des laufenden Jahres zu Deutschland als weltweiter Nummer 2 bei den Goldreserven aufgeschlossen und würde nur noch hinter den USA liegen. Da es aber nicht so leicht ist, die Zahlen insbesondere zum nicht über Hongkong abgewickelten Goldimport zu überprüfen, dürfte es auch nicht weiter verwundern, wenn die Goldreserven der PBOC noch deutlich über der hier ermittelten Zahl liegen.

Hinzu kommen natürlich noch das zwischen 1989 und 2007 (die chinesische Goldförderung vor 1989 kann weitgehend vernachlässigt werden) geförderte Gold von circa 3000 Tonnen sowie geschätzte 10.000 Tonnen Gold, die sich in chinesischem Privatbesitz befinden, plus eine geologische Reserve von mindestens 12.000 Tonnen.

Da stellt sich natürlich schon die nächste Frage: Warum investieren die Chinesen so viel in Gold?

Wenn man die riesige Beölkerung Chinas mit berücksichtigt, dann muss man sagen, dass der Goldkonsum mit 0,2 Gramm pro Person in China immer noch deutlich niedriger ist als in den meisten anderen Ländern – es gibt also noch einigen Aufholbedarf.

 

Geologische Reserven (bestätigt, 2010)

6864,8 t

Geologische Gesamtreserve (Schätzung)

mind. 12.000 t

Offizielle Reserve der Zentralbank

1054 t

Theortische Reserve d. PBOC (2013)

mind. 3605 t

Gold im Privatbesitz

mind. 10.000 t

                                   Tabelle: Chinas Gold

Dass dem Gold auch von seiten der Zentralbank und der chinesischen Regierung eine immer höhere Aufmerksamkeit geschenkt wird, dürfte hingegen andere Gründe haben. Die weltweite Währungs- und Finanzkrise und die von ihr verursachten wirtschaftlichen Verwerfungen (die derzeit vor allem in Europa, Japan und den USA sehr deutlich zu sehen sind) konnten natürlich auch an China als größtem Exportland der Welt nicht spurlos vorübergehen. Chinas Exporte sind wegen der weltweiten Krise seit 2012 auf dem absteigenden Ast, und auch das chinesische Bankensystem hat Probleme – wie zum Beispiel das riesige Schattenbankenproblem, die uneinbringlichkeit großer Anteile der durch die Geschäftsbanken vergebenen Kredite sowie einen Mangel an Liquidität.

Außerdem ist die Volksrepublik China der größte Kreditor der USA – eine Tatsache, die China noch zum Verhängnis werden könnte, sollte sie die toxischen amerikanischen Bonds vor dem immer wahrscheinlicher werdenden Kollaps der US-Wirtschaft nicht noch irgendwie loswerden. Die chinesische Regierung braucht daher für den Notfall einen "Plan B" – und eine Strategie, um den Aufstieg Chinas langfristig zu sichern.

Hierbei könnte Gold eine entscheidende Rolle spielen:

 

Der Goldstandard – eine Option für China?

 

Falls die chinesische Regierung einen Goldstandard – also die Bindung des chinesischen Yuan ans Gold – plant, dann könnte der Yuan in der derzeitigen globalen Wirtschaftssituation quasi "über Nacht" den US-Dollar als wichtigste Reservewährung ablösen.

Interessant wäre in diesem Zusammenhang auch eine Kooperation mit Russland, das ebenfalls über hohe inoffizielle Goldreserven verfügen soll. Falls China und Russland auch im geldpolitischen Bereich noch enger zusammenarbeiten (im militärischen und energiepolitischen Bereich tun sie es bereits), dann könnten beide Länder zusammen die Vormachtstellung des US-Dollars mit Leichtigkeit brechen.

In den westlichen Medien wird derzeit voller Sorge über einen möglichen, weiteren Einbruch der chinesischen Wirtschaft diskutiert. Doch selbst falls es einen weiteren Einbruch geben wird, sollte man nicht vergessen, dass China schon längst vorgesorgt hat: Es verfügt nicht nur über eine – besonders in den letzten Jahren – gut ausgebaute Infrastruktur und große Mengen an wichtigen natürlichen Ressourcen (wie zum Beispiel Uran, Seltene Erden und Kohle – um nur einige zu nennen), sondern auch über die derzeit wahrscheinlich stärkste Industrie der Welt. Zusammen mit den inzwischen riesigen Goldreserven des Landes ist das genug, um nach der Krise wie der sprichwörtliche "Phönix aus der Asche" aufzusteigen und die USA – als Wirtschaftsmacht Nummer eins und mächtigstes Land der Erde – endgültig abzulösen.

 

Quellen

 • sge.com.cn – Offizielle Seite der Edelmetallbörse "Shanghai Gold Exchange": Gold Market Report  (2009, 2010, 2011)

• gold.org – Offizielle Seite des "World Gold Council": China Gold Report (2010), Quarterly Market Updates

• CEIC Data, Hong Kong Census and Statistics Department

• prweb.com

• goldminerpulse.com

• zerohedge.com

 

(Der Text spiegelt die Ansichten des Autors wider, nicht notwendigerweise die von China.org.cn. Er ist auch keine Investitionsempfehlung, sondern lediglich ein unverbindliches Informationangebot.)

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Quelle: german.china.org.cn

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