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26. 07. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinas Wirtschaft wächst langsam aber sicher

Schlagwörter: Chinas Wirtschaft wächst langsam sicher

Trotz Wachstumseinbruch im ersten Halbjahr geht Chinas Regulierung der Wirtschaftsstruktur weiter wie geplant.



Moderner Verkehr: In Guzhu kreuzen sich die Jiaxing-Shaoxing-Brücke und die Schnellstraßen von Hangzhou nach Ningbo sowie von Shangyu nach Sanmen. (6. Juli 2013)

In den vergangenen zwei Jahren ist Chinas Wirtschaftswachstum schwächer geworden. Nach Angaben des Staatlichen Statistikamts (SSA) vom 15. Juli erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Halbjahr um 7,6 Prozent, im zweiten Quartal um 7,5 Prozent, das ist das zweitniedrigste Ergebnis seit dem vierten Quartal 2010.

Aber Skeptiker seien gewarnt. Die Konjunkturabschwächung bedeutet nicht, dass man Chinas Wirtschaft schon jetzt abschreiben kann. Das Wachstum sei stabil und dieRegulierung der Wirtschaftsstruktur hin zu einem größeren Binnenverbrauch schreite stetig voran, sagte SSA-Sprecher Sheng Laiyun.

China kämpft darum, seine Abhängigkeit von Investitionen zu verringern und sein Wirtschaftswachstum auf lange Sicht nachhaltiger zu gestalten. Die Wachstumsrate entspricht den Regierungserwartungen und wirtschaftlichen Umgestaltungsplänen.

Der wirtschaftliche Schaden resultiere nicht aus einer Konjunkturverlangsamung, sondern aus dem schnellen Wachstum in der Regulierung der Wirtschaftsstruktur, sagt Liu Yuanchun, Prorektor an der School of Economics der Renmin University in Beijing. Zweifler sollten einen Blick hinter den Konjunkturrückgang werfen und den langfristigen Wirtschaftsreformen sowie Regulierungsmaßnahmen der Regierung mehr Aufmerksamkeit schenken.

Vorübergehende Abkühlung

Statistiken des SSA zufolge verzeichnete die Agrarproduktion im ersten Halbjahr ein stabiles Wachstum, die Getreideernte im Sommer stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent, die Lebensmittelsicherheit war somit gewährleistet. Auch in der industriellen Produktion gab es ein stabiles Wachstum, die Unternehmensgewinne erhöhten sich weiter. Diesen Zahlen zufolge hat Chinas Wirtschaft weiter eine solide Basis.

Gleichzeitig erhöhte sich das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen der Stadtbewohner im Vergleich zum Vorjahr um nominell 9,1 Prozent, das der Landbewohner um 11,9 Prozent. Ein klares Zeichen dafür, dass das langsamere Wachstum die Einkommen nicht nach unten gedrückt hat.

Es gebe keinen Grund zur Sorge, meint auch Lian Pingyan, Chef-Ökonom bei der Bank of Communications, Werte wie die Beschäftigungsquote und Rohstoffpreise seien im Normalbereich.

China sei in eine Phase mittelmäßigen Wachstums eingetreten, das in angemessenem Tempo verlaufe, meint Zhang Liqun, Forschungsstipendiat beim Forschungszentrum für Entwicklung des Staatsrats. „Chinas Wirtschaft hat die Talsohle erreicht und sucht nun ein neues Gleichgewicht", so Zhang weiter.

Er sei zuversichtlich, sowohl in kurz- als auch langfristiger Hinsicht. China sei immer noch mitten drin im Prozess der Industrialisierung und Urbanisierung.

Umwandlungsprozesse

Seit 30 Jahren wächst China ungezügelt und kämpft mit Umweltverschmutzung und Rohstoffverschwendung. Seit der Amtsübernahme der neuen Regierung im März geraten Pläne für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum und eine wirtschaftliche Modernisierung zunehmend in den Fokus.

Es wurde eine Menge Bürokratie abgebaut, um die Wirtschaft effizienter zu gestalten. Auf zwei Tagungen im April und Mai diesen Jahres dezentralisierte die Regierung die Entscheidungsgewalt und übertrug Provinz- und Stadtregierungen mehr Entscheidungsbefugnisse.

Drei Wirtschaftswissenschaftler bei Barclays Capital prägten den Begriff "Likonomics" in Anlehnung an die Bemühungen von Chinas Premier Li Keqiang um ein stabiles und gesundes Wachstum, das weniger Wert auf ein hohes BIP-Wachstum legt. „Likonomics" besteht aus drei Teilen, dem Ende der Anreizpolitik, Schuldenabbau und strukturellen Reformen.

Diese drei Ziele zu verfolgen, wird nicht leicht sein. Der Weg zur Regulierung der Wirtschaftsstrukturkann holprig werden, wenn er es nicht schon ist, und viele Opfer verlangen. Mit dem Ende des Wandels werde China aber von einer gesünderen und nachhaltigeren Entwicklung profitieren, so Zhang.

Die Grenzen

Auch wenn die Reformprozesse zu einer Wachstumsabschwächung führten, hat die Regierung keine Absicht, ihren Kurs zu ändern. Bei einem wirtschaftlichen Symposium in dem Autonomen Gebiet Guangxi der Zhuang-Nationalität erklärte Li: „Makrokontrollen sollten auf langfristigen Nutzen abzielen und sicherstellen, dass die Wirtschaft in einem vernünftigen Rahmen schwankt. Das heißt, Indexe wie Wachstumsrate und Beschäftigungsquote sollten eine Untergrenze nicht unter-, Preissteigerungen eine Obergrenze nicht überschreiten."

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Quelle: Beijing Rundschau

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