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26. 07. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinas Wirtschaft wächst langsam aber sicher

Schlagwörter: Chinas Wirtschaft wächst langsam sicher

Auch wenn Li nicht ins Detail ging, sagen Experten, dass sich die "Untergrenze" auf ein jährliches Wachstum von 7,5 Prozent und mindestens neun Millionen neue Arbeitsplätze in der Stadt und auf dem Land bezieht. Die „Obergrenze" meint eine Erhöhung des Verbraucherpreisindexes von nicht mehr als 3,5 Prozent in diesem Jahr, so wie es im Tätigkeitsbericht der Regierung vom März skizziert wurde.

Zurzeit sind Beschäftigungs- und Verbraucherpreisindex stabil. Zahlen vom Ministerium für Menschliche Ressourcen und Sozialabsicherung zeigen, dass auf 100 Arbeitssuchende 107 Arbeitsplätze kommen, etwas weniger als im ersten Quartal, als dieses Verhältnis 100 zu 110 betrug. Nach Statistiken des SSA stieg der Verbraucherpreisindex im Vorjahresvergleich um 2,7 Prozent.

Es gibt Bedenken, ob Chinas Wirtschaft sich über dieser "Untergrenze" halten kann, da die Wachstumsquote von 7,6 Prozent in der ersten Jahreshälfte dem schon sehr nahe kommt. Zhang Monan, Wissenschaftler am Institut für Wirtschaftsprognosen des Staatsinformationszentrums, legt nahe, dass die "Untergrenze" anzeige, dass die Regierung einer Konjunkturabschwächung eher tolerant gegenübersteht.

"Einige werden sich fragen, ob die neue Regierung die Wirtschaft über der 'Untergrenze' halten kann. Es ist schwer, darauf zu antworten. Aber eins ist sicher: Reformen bedeuten Schmerzen", erklärt Zhang.

Guan Qingyou, stellvertretender Direktor des Forschungsinstituts bei Minsheng Securities, behauptet, dass China diese „Untergrenze" auch in Zukunft bewahren solle. „Es ist wichtig, das Wachstum während des wirtschaftlichen Wandels zu stabilisieren."

Probleme in Sicht

In der ersten Jahreshälfte gab es bedeutende Veränderungen – gute und schlechte – da China seine Wirtschaft weiter modernisiert. So befinden sich viele energieintensive und umweltschädigende Industriezweige in einem Prozess der technischen Erneuerung, um sich auf eine modernere Wirtschaft einzustellen. Die Kehrseite: Der heimische Verbrauch ist trotz vieler Anstrengungen der vergangenen Jahre, die chinesischen Verbraucher zum Geldausgeben zu bewegen, nicht so robust, wie es die Regierung erwartete.

Nach Angaben des SSA stieg der Einzelhandelsumsatz bei Verbrauchsgütern im ersten Halbjahr um 1,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Der schwache heimische Verbrauch könnte Plänen für eine mehr konsumorientierte Wirtschaft einen Dämpfer versetzen.

Zudem sind die Im- und Exportzahlen wenig ermutigend. Statistiken des SSA zeigen, dass sich Im- und Export mitten in einer Abkühlung befinden. Im ersten Quartal beliefen sie sich auf insgesamt 975,25 Milliarden Dollar, 13,5 Prozent mehr als im Vorjahr, im zweiten Quartal waren es 1,02 Billionen Dollar, eine Steigerung von 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, obwohl Im- und Exporte im Mai nur um 0,3 Prozent wuchsen und es im Juni ein Negativwachstum von 2 Prozent gab.

Die düstere Lage auf dem Auslandsmarkt habe Chinas Exportwachstum einbrechen lassen, sagt Zheng Yuesheng, Sprecher der Zollverwaltung, die substantielle Aufwertung des Yuan in Kombination mit steigenden Arbeitskosten machten Exporte teurer. Gleichzeitig steigen die Arbeitskosten weiter. Mehrere Provinzen und Städte haben ihre Mindestlöhne in diesem Jahr erhöht. Von 2000 Unternehmen, die an einer monatlichen Zoll-Umfrage teilnahmen, antworteten mindestens 70 Prozent regelmäßig, unter wachsendem Kostendruck zu stehen, und dass die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Produkte abnehme.

Noch schlimmer, Chinas Handelsumfeld verschlechtert sich wegen häufiger Handelskonflikte. Nach Angaben des Handelsministeriums veranlassten im ersten Quartal 18 Länder 22 Anti-Subventionsverfahren gegen China. Die Ermittlungen und Strafzölle auf chinesische Produkte haben die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Landes ausgehöhlt.

Wirtschaftliche Prognose

Li Daokui, Direktor des Center for China in the World Economy an der Tsinghua-Universität prognostizierte für die zweite Jahreshälfte ein Wachstum von 7,8 Prozent, ein leichter Anstieg im Vergleich zur ersten Hälfte.

Ein am 1. Juli veröffentlichter Bericht der China Investment Consulting meldet eine Wachstumsrate von 7,5 Prozent für das gesamte Jahr. Im September will die Regierung außerdem eine Reihe von Reformstrategien bekannt geben.

In einem Bericht von Anbound Consulting, einem renommierten Think Tank für politische Strategien in China, heißt es, dass die drei Säulen für Makroökonomie -- Investitionen, Verbrauch und Nettoexporte -- keine Anzeichen für eine Erholung zeigen. Im Hinblick auf Investitionen verhindern restriktive Maßnahmen, hohe regionale Schulden und abnehmende Unternehmensprofite, dass die Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs kommt. Ein hoher Druck auf dem Arbeitsmarkt, wenig Einkommensperspektiven und Beschränkungen der Regierungsausgaben haben zudem Investitionen als Antrieb für Wachstum gedämpft. Letztendlich ist die Nachfrage von außen nach chinesischen Produkten immer noch schwach.

"Vor dem Hintergrund der o.a. Gründe fällt die Prognose für die zweite Jahreshälfte nicht so optimistisch aus", heißt es.

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Quelle: Beijing Rundschau

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