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21. 08. 2013 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Ein moderner Flüssiggasfrachter (LNG ship) der Hudong-Zhonghua Shipbuilding Group bei der Schiffstaufe (2008) – dies war das erste moderne Schiff seiner Art, das die chinesische Schiffbauindustrie zu Wasser gelassen hat. Inzwischen gibt es auch andere chinesische Werften, die mit den Technologiemarktführern aus Südkorea und Japan mithalten können.
Zwischenzeitlich gab es in China 1600 private und staatliche Schiffbauunternehmen – 60 Prozent waren erst nach 2001 gegründet worden. Und viele von ihnen stehen derzeit kurz vor dem Aus.
China hatte Korea bereits 2010 als größte Schiffsbaunation der Welt abgelöst. Doch gerade in dem Moment – als man glaubte, man habe es schon geschafft – schlug die weltweite Finanzkrise zu. Die Zahl der neu georderten Schiffe ging dramatisch zurück, und mit einem Schlag stand die gesamte chinesische Schiffahrtsindustrie sprichwörtlich unter Wasser.
"Das Dilemma der chinesischen Schiffbauindustrie ist einerseits im Einbruch des internationalen Handels, andererseits aber auch im ungezügelten Wachstum der letzten zehn Jahre zu sehen", sagte Li Zuojun, ein Forscher des dem chinesischen Staatsrat unterstehenden "Zentrums für Entwicklungsforschung".
Li sieht die Probleme dabei hauptsächlich im "wahnsinnigen Wachstum" der letzten Jahre begründet. "Viele Werften bauten schon neue Schiffe, bevor überhaupt irgendein Auftrag eingegangen war – das hat zu monströsen Überkapazitäten geführt. Als dann weltweit der konjunkturelle Abschwung einsetzte, wurde alles noch schlimmer. Den chinesischen Schiffsbauern fehlt der Innovationsgeist, sie produzieren Produkte auf Masse, die auf dem internationalen Markt technisch weit hinter der Weltspitze liegen", erklärte Li.
Als die Zentralregierung 2009 ihr Hilfspaket für die Schiffbauer schnürte, gaben die Banken natürlich grünes Licht für alle weiteren Schiffbauprojekte. Dies hatte zur Folge, dass noch mehr Überkapazitäten aufgebaut wurden. 2011 lagen die Schiffbaukapazitäten chinesischer Werften dann auf einmal bei 50 Millionen Bruttoregistertonnen (BRT) jährlich – die Auslastung der Werke lag zu diesem Zeitpunkt allerdings nur bei 50 Prozent. Und sie sinkt weiter. "Eine Werft kann nur profitabel sein, wenn die Auslastung 85 Prozent und mehr beträgt", sagte Li.
Das Hilfpaket von 2009 hat den Schiffsbauern also nicht wirklich etwas gebracht – warum sollten weitere Hilfsgelder der Regierung nun ein anderes Ergebnis liefern? So lautet die berechtigte Frage, die einige chinesische Ökonomen derzeit sich – und der Regierung – stellen.
Li Yanqing, Präsident des "China Shipbuilding Information Center", hat auf diese Frage die folgende Antwort: "Die Werften können die Gelder für technische Verbesserungen verwenden. So wird der chinesische Schiffbausektor fit für die Zukunft – die Schiffe werden innovativer sein und auf dem internationalen Markt besser mithalten können. Dann könnten chinesische Werften auch nach Übersee expandieren und noch weiter wachsen."
Quelle: german.china.org.cn
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