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18. 12. 2013 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Um die Umweltbelastung zu reduzieren, darf nur noch eine begrenzte Zahl von Autos verkauft werden. Das könnte der Autoindustrie schaden.
Beijings Autohändler machen sich auf weitere schlechte Nachrichten gefasst. Ab 2014 wird die Zahl der zum Verkauf stehenden Autos in der Hauptstadt vier Jahre lang auf 150.000 pro Jahr beschränkt. Das sind 90.000 weniger als 2013.
Beijing hatte die Zulassungsbeschränkungen im Dezember 2010 bekannt gegeben. 240.000 Fahrzeuge waren demnach jedes Jahr für den Verkauf vorgesehen. Das bedeutete einen deutlichen Gewinneinbruch für Autohersteller und –händler. Vorher florierte der Automarkt in Beijing. Allein 2010 wurden dort 920.000 Fahrzeuge verkauft. Danach sanken die Umsätze um 74 Prozent.
Ursprünglich waren die Zulassungsbeschränkungen als Maßnahme zur Reduzierung des Verkehrs gedacht. Wegen der starken Luftverschmutzung führte die Stadtregierung von Beijing sie dann ein, um den CO2-Ausstoß zu senken. Am 5. November gab sie die Begrenzung der Verkaufszahlen von 240.000 auf 150.000 ab 2014 bekannt. Der Anteil der mit erneuerbaren Energien betriebenen Fahrzeuge soll dabei schrittweise von 20.000 auf 60.000 pro Jahr gesteigert werden, der Anteil konventioneller Fahrzeuge bis 2017 auf 90.000 reduziert werden.
Wegen der Luftverschmutzung ziehen neben Beijing auch Städte wie Tianjin und Shijiazhuang, Hauptstadt der Provinz Hebei, Verkaufsbeschränkungen in Betracht.
Jede vierte chinesische Stadt leidet unter schlechter Luft und dichtem Verkehr, daher werde der Trend, die Autoverkäufe zu begrenzen, Nachahmer finden, meint Su Hui, stellvertretender Generalsekretär des Chinesischen Autohändlerverbands. Das sei gegenwärtig der effektivste und sinnvollste Weg, gegen Luftverschmutzung und verstopfte Straßen vorzugehen.
Nach Angaben des Chinesischen Verbands der Autohersteller (CAAM) wurden in der ersten Jahreshälfte in China 10,78 Millionen Autos verkauft, soviel wie nirgendwo sonst auf der Welt. Alle großen Hersteller sind auf dem chinesischen Markt vertreten. Seit Detroit pleite ist, ist China zum Hauptziel für internationale Autohersteller geworden. Es ist ungewiss, ob die Zulassungsbeschränkungen in einigen Städten die Unternehmen nun bei der Erschließung des chinesischen Marktes vorsichtiger werden lassen.
Einheimische Marken leiden
Li Wei, Chery-Händler in Beijing, steht durch die Verkaufslimits stark unter Druck. Sein Umsatzziel für 2012 konnte er nicht erreichen. Chery ist eine der führenden einheimischen Automarken. Der QQ, Cherys erstes Modell, war einst im ganzen Land beliebt.
Auch andere chinesische Autohersteller in Beijing klagen über einen schwindenden Marktanteil. Dong Feng Aeolus hatte drei Verkaufsvertretungen in der Stadt, übrig geblieben ist nur eine, die Zahl der Haima-Autohäuser in Beijing ist von vier auf drei gefallen. Das Luxusmodell C30 von Great Wall Motor kostete 64.500 Yuan. Im Kampf um Marktanteile senkten Händler den Preis im Juni auf 48.000 Yuan. Die Umsätze blieben trotzdem unbefriedigend.
Quelle: Beijing Rundschau
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