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18. 12. 2013 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Wenn auch andere Städte den Autoverkauf reglementieren, "wird es für chinesische Marken schwieriger werden, über die Runden zu kommen", meint Li. Für einige Händler wird es das Aus bedeuten.
Chinas Autoindustrie habe im Oktober einen deutlichen Anstieg bei der Produktion und dem Umsatzvolumen von Pkws verzeichnen können, der Marktanteil einheimischer Marken sank aber weiterhin, erklärte Chen Shihua, Direktor der Entwicklungsabteilung des Chinesischen Verbands der Autohersteller (CAAM), auf einer Pressekonferenz am 11. November.
Nach Angaben des Verbands verkauften chinesische Hersteller von Januar bis Oktober 2,61 Millionen Autos, das macht 26,9 Prozent am Gesamtumsatz aus. Ihr Marktanteil war um 0,4 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum.
In Beijing sank der Marktanteil chinesischer Hersteller von 19,8 Prozent im Jahr 2010 auf 11 Prozent in der ersten Hälfte diesen Jahres.
Ausländische Marken können sich freuen
Verglichen mit chinesischen Marken erscheint die Bilanz für ausländische Hersteller deutlich rosiger.
Die Zahlen des Verbands der Autohersteller zeigen ein neues Neun-Monats-Verkaufshoch im Oktober, ausländische Marken verzeichneten dabei das schnellste Wachstum.
Ford und seine Partnerunternehmen verkauften bis Oktober dieses Jahres 741.818 Fahrzeuge in China, eine Steigerung von 52 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und mehr als der Gesamtumsatz von 626.615 Fahrzeugen im Jahr 2012.
Dongfeng Peugeot Citroen Automobile Co. Ltd., ein Joint-Venture der chinesischen Marke Dongfeng und des französischen Herstellers PSA Peugeot Citroen, verkaufte in den ersten zehn Monaten diesen Jahres 447.198 Fahrzeuge, 26 Prozent mehr als im Vorjahr und mehr als der Gesamtumsatz von 440.000 Fahrzeugen im Jahr 2012.
Auch japanische Hersteller legten schnell zu. Im vergangenen Jahr führte der chinesisch-japanische Inselstreit zu starken Einbußen, nun aber haben sie sich davon erholt. Im Oktober verdoppelten sich die Verkaufszahlen auf 272.800 Fahrzeuge, der Marktanteil stieg von 7,6 Prozent im vergangenen Jahr auf 17 Prozent.
Nachdem Beijing im Dezember 2010 die Verkaufsbeschränkungen angekündigt hatte, nahm die Zahl der Händler für chinesische Marken ab, während sie bei internationalen Herstellern, besonders im Luxussegment, stieg. In Beijing eröffneten 2011 22 neue 4S-Häuser, die meisten für Luxusmarken wie Mercedes und BMW.
"Vor Beginn der Zulassungsbeschränkungen wählten die Leute eher eine chinesische Marke für ihr erstes Auto, weil sie bei Bedarf ja problemlos ein anderes kaufen konnten", erklärt Li. "Jetzt aber ziehen die meisten ausländische Marken in Betracht. Sie gelten als zuverlässiger als die chinesischen." Li hält die Qualität der chinesischen Marken dennoch nicht für schlechter.
Widerstand gegen die Einschränkungen
Konnte das Kauflimit in den letzten drei Jahren den Verkehr entlasten und die Umweltverschmutzung reduzieren? Es gibt keine offiziellen Angaben oder Berichte darüber, aber weiterhin Einwände gegen diese Politik.
Auch Chen, Direktor der Entwicklungsabteilung beim CAAM, ist dagegen. Die starke Luftverschmutzung ist seiner Ansicht nach auf die Schwerindustrie und die ungünstige Industriestruktur zurückzuführen, das Verkehrschaos der schlechten Straßenplanung und dem unzureichenden Straßenmanagement zuzuschreiben. Daher sei eine Einschränkung der Autoverkäufe ungeeignet, Umweltverschmutzung und Verkehr unter Kontrolle zu bringen.
Während der diesjährigen "Goldenen Woche" (1. bis 7. Oktober) sank die Zahl der Fahrzeuge auf Beijings Straßen um die Hälfte, dennoch gab es drei Tage mit starkem Smog. Prompt musste sich die Stadtregierung im Internet Fragen nach den Gründen gefallen lassen.
Konsumanreize und die Transformation des Wachstumsmodells stünden nun für China im Mittelpunkt, meint Chen. Nach Angaben des Staatlichen Statistikamts machte der Umsatz von Autos und Autozubehör in der ersten Jahreshälfte 12 Prozent des Gesamtumsatzes bei Verbrauchsgütern aus. Autos sind ein wichtiger Faktor zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums. Werden die Zulassungsbeschränkungen auf mehr Städte ausgeweitet, wird sich das negativ auswirken.
Um die durch den Verkehr verursachte Umweltverschmutzung zu reduzieren, könnte die Regierung die Entwicklung und den Kauf von umweltfreundlichen Autos fördern, meint Chen. Außerdem sollte sie für eine vernünftigere Fortbewegung werben. Ein Rat könnte beispielsweise lauten, bei kürzeren Entfernungen auf das Auto zu verzichten und zu laufen, oder den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Verkaufsbeschränkungen seien dagegen keine dauerhafte Lösung.
Quelle: Beijing Rundschau
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