Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>Wirtschaft Schriftgröße: klein mittel groß
10. 01. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Zu wenig Neues auf dem Zeichentrickmarkt in China

Schlagwörter: Zeichentrickmarkt China

Die Shenzhen Huaqiang Digital Animation Company hat zudem zugestimmt, Boonie Bears sprachlich zu verändern und beispielsweise den Ausdruck "stinkender schwarzer Bär" durch "kleiner Bär" zu ersetzten und Erzähllinien zu verändern, in denen jemand ein Haus betritt, ohne dass der Besitzer anwesend ist.

Auch die Regierung hat sich mittlerweile diese Thematik angenommen. Das Ministerium für Presse, Radio, Film und Fernsehen gab an, dass 20 Produktionsfirmen angewiesen wurden, keine Cartoons mit gewaltätigem oder vulgärem Inhalt zu produzieren. Zudem soll bis Ende 2013 ein Regularium bezüglich inländischer Zeichentrick-Serien erstellt werden.

Doch trotz der bereits erwähnten Kontroverse wächst auch die Zahl der kreativen Cartoons in China.

Wie Lanting Elves der Telizhou Animation Company Limited in Shaoxing. Diese Serie spielt mit traditionellen chinesischen Schriftzeichen und Kalligraphie.

Das Ergebnis von zwei Jahren harter Arbeit und 15 Millionen Yuan (2,46 Millionen $) sind 52 hinreißende Episoden.

"Ob chinesische Schriftzeichen schwer zu erlernen sind? Nachdem Sie unseren Cartoon gesehen haben, fällt es Ihnen nicht nur leicht, sondern Sie haben auch Spaß dabei", sagt Ding Liqing, Präsident der Firma.

Die Zeichentrickserie erzählt das Märchen von sieben Elfen, die die sieben grundlegenden Linien der chinesischen Schriftzeichen symbolisieren. Über lustige Geschichten lernen die Zuschauer so, richtig chinesisch zu schreiben. Und ganz nebenbei auch noch mehr über Tuschezeichnungen, Aquarelle und Shaoxing-Elemente wie den Kuaiji Berg.

Heutzutage nutzen die Menschen Computer, um zu schreiben und zu kommunizieren. Und vergessen dabei manchmal, wie man eigentlich einen Stift benutzt. Lanting Elves hat in dieser Hinsicht laut Professor Zhou Yinong der Universitäty Shaoxing einiges bewegt.

Mittlerweile hat dieser Cartoon, der speziell für chinesische Kinder und Menschen, die chinesisch lernen wollen, entwickelt wurde, international Beachtung gefunden. Fernsehsender in den USA, Russland und der Schweiz sind an den Rechten interessiert. Und auf dem TV Festival in Cannes, Frankreich, erhielt er ungemein viel Zuspruch.

Ding Liqing ist ein gutes Beispiel für chinesische Zeichentrick-Regisseure, die sich auf kreative Ideen für Kinder spezialisiert haben. "Wir wollen besondere Cartoons gestalten, die die reichhaltige chinesische Kultur für Kinder zugänglich machen, frei von Gewalt", so Ding.

Ding wurde in Shaoxing, China's Textil-Zentrum, geboren und betrieb bis 2006 selbst eine Kleiderfabrik. Doch dann rief er Telizhou Animation ins Leben und konzentrierte sich fortan auf die Cartoon-Industrie.

"Damals, 2006, hielten es viele Freunde für unvernünftig, dass ich meine Firma aufgab und mich in Richtung Animation bewegte, obwohl ich mich auf diesem Gebiet überhaupt nicht auskannte", erklärt Ding. "Aber ich bin mir sicher, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe".

"In China besteht ein wirklicher Mangel an kreativen Cartoons für Kinder. Aber genau das wäre wichtig, denn Kinder sind unsere Zukunft. Gute Serien sollten unterhalten und bilden."

Ding's Visionen haben sich ausgezahlt: Nach vier Jahren wurde Shao Nian Shi Ye (Young Expert In Legal Briefs) im CCTV Kinder-Kanal ausgestrahlt. Das Ministerium für Radio, Film und Fernsehen zeichnete die Serie als beste nationale Animation des Jahres aus und anschließend übernahmen sie die meisten lokalen Fernsehstationen ins Programm.

Das Cartoon dreht sich um das Leben eines jungen, mutigen und ritterlichen Rechtsexperten aus Shaoxing, der zusammen mit seinen Freunden die Tugend beschützt und Laster durch Weißheit besiegt.

Eine weitere Besonderheit der Serie ist der Lokalkollorit: Neben heimischen Flüssen, Brücken oder den schwarzbesegelten Booten der Wasserstadt taucht auch immer wieder die Landesküche mit Spezialitäten wie stinky Tofu auf.

"In Zukunft werde ich noch mehr kreative Cartoons für Kinder produzieren, bei denen Kultur ein Hauptelement sein wird", sagt Ding.

   zurück   1   2  


Quelle: Beijing Rundschau

   Google+

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr