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30. 04. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Bei einer deutsch-chinesischen Konferenz über Innovationen im Umweltschutz trafen sich über 30 chinesische Unternehmen, mehr als 30 deutsche Unternehmen, Vertreter der Umweltministerien beider Länder, mehrere Bürgermeister und viele hochrangige Wissenschaftler. Mit über 150 Teilnehmern übertraf die Konferenz beinah die Erwartungen der Organisatoren. MERICS (Mercator Institute for China Studies), CAEPI (China Association and Environmental Protection Industry) und die deutsche Botschaft hatten dieses Forum, das der Vernetzung der chinesischen und deutschen Teilnehmer dienen sollte, vorbereitet.
Deutschland und China als Partner
Vor ungefähr einem Jahr besuchte Xi Jinping Berlin und unterzeichnete mit Angela Merkel die Innovationspartnerschaft. Ein halbes Jahr später reiste dann Li Keqiang Deutschland, so dass die Regierungen beider Länder die Rahmenbedingungen für diese Partnerschaft vereinbaren konnten.
Der deutsche Botschafter Michael Clauss wies darauf hin, dass dabei von Anfang an zwei Punkte zentral waren: die Modernisierung der Fertigungsindustrie und der Umweltschutz. Dass dies kein Widerspruch, sondern ein logischer Zusammenhang ist, wurde mit der Konferenz, die am 28. April 2015 in der deutschen Botschaft stattfand, auf ein Neues bewiesen.
Der Botschafter wurde nicht müde, die vielen Gemeinsamkeiten und die guten Beziehungen der beiden Länder zu betonen. China und Deutschland sind gegenwärtig die beiden größten Exportnationen und damit auch die größten industriellen Fertigungsnationen der Welt. Die hohe Industrialisierung stellt beide Länder vor ähnliche Herausforderungen.
Deutschland fand den richtigen Weg
Deutschland war schon in den 1960er Jahren mit massiven Umwelt- und Luftverschmutzungsproblemen konfrontiert. Anfang 1960 war es im Ruhrgebiet, dem industriellen Zentrum Deutschlands, sogar zu zahlreichen Todesfällen gekommen. Der Handlungsbedarf war damals also akut gegeben und viele vergleichen diese Situation mit der gegenwärtigen Situation in einigen Gebieten Chinas. 1961 hatte deutsche Kanzler Willi Brandt einen blauen Himmel über dem Ruhrgebiet versprochen, ein Versprechen was zu dieser Zeit als kaum einlösbar galt.
Damals war klar, dass Deutschland keinesfalls so weitermachen konnte und man schien die Wahl zu haben zwischen dem Abbau der industriellen Produktion und Innovationen um Wirtschaftswachstum und Umweltschutz unter einen Hut zu bringen. Deutschland entschied sich für den letzteren Weg und über einen langen und herausfordernden Prozess gelang es, Deutschland zu einem lebenswerten und wohlhabenden Land zu entwickeln.
Die Strategie war erfolgreich. Deutschland hat heute eine Industrialisierungsrate von über 20 Prozent und gilt als der Wirtschaftsmotor Europas. Andere Länder in Europa haben in viel stärkerem Ausmaß deindustrialisiert und sind auch aus diesem Grund in wirtschaftlich schwierigeren Lagen. Deutschland ist nun auch Vorreiter im Umwelt- und Klimaschutz und man kann heute in den meisten der Flüsse Deutschlands wieder schwimmen.
Umweltschutz hat seit einigen Jahren Priorität in China
Auch in China kann man nicht einfach deindustrialisieren. Zudem: Würde China das tun, müsste wohl ein anderes Land mit der Produktion einspringen. Mittlerweile ist aber klar, dass Umweltschutz eine globale Agenda ist, weshalb China bemüht ist, eine bessere Lösung zu finden.
Quelle: Beijing Rundschau
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