Zhang Xingrong, Leiter der Forschungsabteilung Bankenmarkt bei der Bank of China, sagte: "Die Ausgabe von CDs an Unternehmen und Einzelpersonen wird die Liberalisierung des Einlagenzinssatzes beschleunigen, weil die Banken die Konditionen für CDs entsprechend den Marktgegebenheiten festlegen werden".

Das Finanzinstrument werde kommerziellen Banken dabei helfen, ihre Einlagenquellen zu stabilisieren und ihre Liquiditätssteuerung zu optimieren. Die Banken könnten selbst über den Nennwert, die Laufzeit und den Zinssatz der CDs entscheiden – und auch darüber, wann sie diese Instrumente ausgeben wollen, sagte Zhang.

Wen Bin, leitender Rechercheur der China Minsheng Bank, sagte, dass vor allem kleine und mittlere Banken Interesse an der Ausgabe von CDs – zur Erweiterung ihrer Finanzierungsquellen – haben werden, weil sie durch Mindestreservesätze von bis zu 75 Prozent in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt würden.

"Das wird die Fähigkeit der Banken testen, Preise und Assets zu verwalten", sagte Wen. "Die Banken müssen die Kapitalbeträge samt Zinsen an die CD-Investoren zurückzahlen, auch wenn Verluste auftreten, so dass die Kreditgeber darauf achten müssen, ein Gleichgewicht zwischen Risiken und Renditen zu erzielen – und dabei auch noch einen Gewinn zu erzielen."

Bisher konnten CDs nur unter Banken ausgestellt und gehandelt werden.

Die CDs seien auch Teil einer "Paketlösung", die die Zentralbank – zusammen mit Kürzungen der Leitzinsen und des Mindestreservesatzes – dafür vorgesehen habe, für mehr Liquidität zu sorgen und die Realwirtschaft zu unterstützen, so Sheng.

Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt steht in diesem Jahr unter Druck, vor allem wegen des schwerfälligen Immobiliensektors und der Deflation im industriellen Sektor.