Der chinesische Aktiensturz von fast neun Prozent lässt weltweit die Aktienmärkte und Einzelhandelspreise am Montag ordentlich ins Taumeln geraten. Für die US-Märkte ging ein schwankungsanfälliger Tag zu Ende, an dem der Standard & Poor's 500 Index und der Nasdaq Composite Index einer Korrektur ganz nahe kamen. Auch die europäischen Aktienmärkte bekommen die Schwankungen zu spüren.

Ein chinesischer Investor beobachtet den Aktientrend auf seinem Smartphone in einem Brokerhaus, 24. August 2015.

Zur Eröffnung der Wall Street fiel der Dow Jones Industrial Average mit mehr als 1000 Punkten um fast sieben Prozent, vor Börsenschluss konnte er sich wieder fangen, schloss aber dennoch mit einem Verlust von 3,6 Prozent ab. Der S&P 500 Index beendete den Tag mit einem 3,9-prozentigen Verlust und lag damit 11 Prozent unter seinem Wert von Mai dieses Jahres. Der Vergleichsindex S&P verbuchte einen Gesamtverlust von 9,5 Prozent in nur fünf Runden.

Der CBOE Volatility Index, der die zu erwartende Schwankung des US-amerikanischen Aktienindex S&P 500 Index ausdrückt, schnellte gestern zum ersten Mal seit dem Jahre 2009 über die 50-Marke, fiel wieder auf 30 und blieb zu Ende des Tages auf dem Stand von 40 stehen.

Wie Randy Frederick, Generaldirektor für Handelszwecke und Derivate für Charles Schwab in Austin (Texas), berichtet, gingen einige US-Investoren nach dem Aktiensturz auf Schnäppchenjagd und hatten so zumindest die zum Tagesende in der Regel beschleunigte Verkaufsphase begünstigt. „Es ist ein sehr riskantes Vorhaben in diesem Markt Sachen mit nach Hause zu nehmen. Wenn Du einen schnellen Profit erzielst, ist es besser diesen zu nehmen, als weiter Gefahr zu laufen. Sollte sich die Lage in China nicht entspannen, könnte das ein weiterer unschöner Handelstagmorgen werden“, sagt er.

Die Termingeschäfte am Hongkonger Hang Seng Index waren um zwei Prozent gefallen, der Nikkei sogar um sechs Prozent. Wenn der Handel am heutigen Dienstag in Asien wieder aufgenommen wird, könnte mit weiteren Verlusten gerechnet werden. Die chinesischen Aktien schienen nach einer Dreimonatsschlappe fast außer Kontrolle zu geraten, so dass sich die asiatischen Aktien mittlerweile auf einem Dreijahrestief befinden und gleichsam die europäischen Märkte mit einem 5,4-prozentigen Verlust abschließen ließen. Nach Börsenschluss in Europa konnten die US-Märkte kurz aufatmen, doch vor Ende wurden auch sie wieder auf ihre Tiefpunkte des Nachmittags gedrückt.

Mit einem 3,57-prozentigen Verlust, oder 588,40 Punkten weniger, schloss der Dow Jones Industrial Average gestern bei 15.871,35 Punkten; der Standard & Poor's 500 Index fiel um 77,68 Punkte, oder 3,94 Prozent und blieb bei 1.893,21; der Nasdaq Composite Index beendete den Handelstag bei 4.526,25 Punkten und fiel somit um 3,82 Prozent oder 179,79 Punkte.