Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Wirtschaft> Schriftgröße: klein mittel groß
09. 09. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Inka-Wunderpflanze ernährt Tibeter

Schlagwörter: Inka-Wunderpflanze ernährt Tibeter

Quinoa diente bereits den Inkas als wichtiges Grundnahrungsmittel. Seit einigen Jahren wächst die Andenpflanze auch in Tibet. Sie liefert den Einheimischen nicht nur wertvolle Nährstoffe, sondern bietet ihnen auch eine neue Erwerbsquelle.

"Wir erwarten in diesem Herbst eine Rekordernte Quinoa auf dem Qinghai-Tibet-Plateau", sagt Professor Gongbo Tashi von der landwirtschaftlichen Abteilung der Tibet-Universität in Lhasa. Tashi hat das auch als "Inkakorn" oder "Andenhirse" bekannte Quinoa in den 1990er Jahren nach China eingeführt.

Die zur Familie der Fuchsschwanzgewächse gehörende Kulturpflanze wird in den Anden schon seit Jahrhunderten angebaut. Die Pflanze ist anspruchslos und kann auch in Höhen gedeihen, in denen Mais nicht mehr wächst. Wegen ihres Mineralien- und Proteinreichtums gilt Quinoa als neues "Supergetreide" im Kampf gegen den Hunger auf der Welt. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon erklärte das Jahr 2013 zum Jahr der Quinoa. Da die dürreresistente Pflanze glutenfrei ist, kann sie auch problemlos von Menschen verzehrt werden, die an einer Getreideunverträglichkeit leiden.

Quinoa ist so nährstoffreich, dass sich selbst die Astronauten der US-Weltraumbehörde NASA auf ihren Missionen im All von ihr ernähren. Das Andengewächs ist damit eine ernsthafte Kandidatin für den kontrollierten Anbau in zukünftigen Raumstationen.

Foto von Shanxi Jiaqi Quinoa Development Co.Ltd

Der Anbau von Quinoa in künstlichen Umgebungen hat sich bewährt. Für eine Ernte von 250 Tonnen Getreide braucht es gerade einmal eine Fläche von 200 Hektar.

Professor Tashi wurde im Jahr 1987 zufällig durch einen Artikel in einer englischen Zeitung auf das Wundergewächs aufmerksam. Da Quinoa in Hochebenen von 3000 bis 4000 Meter über Meer hervorragend gedeiht und extrem anpassungsfähig ist, hielt es Tashi für einen Versuch wert, die Pflanze versuchsweise auf dem Qinghai-Tibet-Plateau anzupflanzen – nicht zuletzt, weil die Wissenschaftler die geringe Lebenserwartung auf dem Dach der Welt auf die wenig nährstoffreiche Ernährung der Einheimischen zurückführen. Fleisch und Gerste sind seit jeher die Grundnahrungsmittel der Tibeter. Das Inka-Getreide soll den Tibetern die dringend benötigten zusätzlichen Nährstoffe liefern und ihnen gleichzeitig eine neue Beschäftigungsmöglichkeit bieten.

Professor Tashi will Quinoa zusammen mit dem Geschäftsmann Huang Zhaogang kommerziell anbauen und als erstes in Tibet angepflanztes Getreide ins Ausland exportieren. Die ersten Versuche verliefen äußerst positiv. So konnten die Bauern ihr Einkommen dank der importierten Pflanze bereits verdoppeln.

Nach der Lektüre des Quinoa-Artikels in der englischen Zeitung besuchte Professor Tashi zuerst einen führenden Quinoa-Pflanzer in den USA. Danach studierte er ein Jahr lang bei Nobelpreisträger Norman Borlaug – dem "Vater der grünen Revolution" – am International Maize and Wheat Improvement Center in Mexiko. Anfang der 1990er Jahre schließlich genehmigte die Regierung des Autonomen Gebiets Tibet Tashis ersten Feldversuch mit der Quinoa-Pflanze.

Seit 2010 wird das Inka-Getreide in den Bezirken Lhoka, Chushu und Lhatse im großen Stil angebaut. In den vergangenen 20 Jahren haben Professor Tashi und sein Team mehrere neue Quinoa-Sorten gezüchtet, die perfekt an die lokalen Gegebenheiten angepasst sind. Eine Sorte heißt "Quinoa des tibetischen Traums".

Für Professor Tashi ist mit der erfolgreichen Einfuhr und Zucht der Andenpflanze bereits ein Traum in Erfüllung gegangen: "Als tibetischer Wissenschaftler habe ich mein Leben nicht verschwendet, denn ich habe Quinoa nach Tibet gebracht und es hier zum Leben erweckt."

Folgen Sie German.china.org.cn auf Twitter und Facebook und diskutieren Sie mit!

Quelle: people.cn

   Google+

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Weitere Berichte zum Thema
 
Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr