Zehn Jahre ist es bereits her, dass ein chinesisches Staatsoberhaupt Großbritannien einen offiziellen Besuch abgestattet hat. Das britisch-chinesische Treffen soll nicht nur die bilateralen Beziehungen, sondern auch das sino-europäische Verhältnis und die Weltpolitik in eine „goldene Ära“ führen.

Jiang Shixue, Vizepräsident der Chinese Association for European Studies in Großbritannien, sagte gegenüber der China News, Großbritannien bereite dem chinesischen Präsidenten einen solch pompösen Empfang, so dass die sino-britische Zusammenarbeit für beide Länder, so wie für das Nord-Süd-Verhältnis, Win-Win-Situationen hervorbringen kann.

Im chinesisch-britischen Rahmen sind vor allem in den Bereichen Handel, Investition und Finanzen bereits solide Grundlagen für geschaffen worden. In den Medien waren Xis "große Aufträge" zuvor bereits ein mächtiges Thema. Huang Rihan, Wissenschaftler am Maritime-Seidenstraße-Forschungsinstitut der Huaqiao Universität, erklärt, dass Großbritannien und China bei der Vertiefung der Zusammenarbeit in den Bereichen Kernenergie, Schienenverkehr und Finanzen wohl zu Ergebnissen kommen werden. Immerhin war Großbritannien das erste Land, das nach Vorschlag Chinas der Asian Infrastructure Investment Bank beigetreten ist und die „Seidenstraßeninitiative“ Chinas unterstützt. Die Delegierten, die Xi Jinping auf seiner England-Reise begleiten, entstammen den unterschiedlichsten Sektoren: Finanzen, Infrastruktur, Energie- und Automobilsektor, Luftfahrt und Kultur. Dies macht deutlich, dass die bilaterale Kooperation während des viertägigen Besuchs bei Kernenergie-Projekten, der Akquise von Aktien des Manchester Flughafens durch chinesische Unternehmen, dem Errichten von Yuan-Offshore-Zentren und der Kooperation im Bereich kreative Wissenschaft und Technologie einen Durchbruch schaffen will.

Norman Tannert, Mitglied im Komitee für European Conference on Networks and Communications, deutet Xi Jinpings Besuch in Großbritannien als Antriebskraft für die sino-europäische Zusammenarbeit. Denn Großbritannien spielt für China, wie für die europäische Gemeinschaft eine wichtige Rolle. Die Europäische Kommission begrüßt Chinas Beteiligung an EU-Investitionsprogramm und nun hat Xi die Möglichkeit, dies und die Beziehungen zwischen China und Europa weiter zu vertiefen.