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30. 10. 2008 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die globale Finanzkrise hat nun auch negative Auswirkungen auf das Einkommen der chinesischen Bauern. Der Einkommenszuwachs der chinesischen Bauern wird in diesem Jahr geringer ausfallen als im Vorjahr.
Die globale Finanzkrise beginne nun auch, das Einkommen der chinesischen Bauern negativ zu beeinflussen, erklärte Cheng Guoqiang, ein Ökonom des Zentrums für Entwicklungsforschung beim Staatsrat. Der durchschnittliche jährliche Einkommenszuwachs der Bauern werde zwar auch in diesem Jahr vermutlich über 7 Prozent betragen, liege damit aber um zwei Prozentpunkte unter dem Ziel der Regierung. "Aber wir wären schon glücklich, wenn die Rate 7 Prozent erreicht", sagte Cheng gegenüber der China Daily weiter.
Bauern auf einer Farm in Gulang in der Provinz Gansu bei der Sellerieernte. Chinas Bauern spüren die Auswirkungen der globalen Finanzkrise: Ihr Einkommenswachstum geht zurück. (Foto: Xinhua)
Song Hongyuan, Wirtschaftswissenschaftler des Forschungszentrums für Landwirtschaft beim Landwirtschaftsministerium, stimmt mit Cheng überein. "Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Situation ist ein Anstieg der Einkommen der Bauern von 9 Prozent in diesem Jahr nur schwer vorstellbar", erklärte Song auf einem von der chinesischen Stiftung für Entwicklungsforschung organisiertem Seminar. Song und Cheng sind beide der Ansicht, dass sich die Situation im kommenden Jahr noch verschlechtern könnte. Die Einkommen der chinesischen Bauern werden im nächsten Jahr aufgrund der Finanzkrise noch stärkere Rückschläge hinnehmen müssen, befürchten die beiden Ökonomen. Das Bareinkommen der Bauern ist in den ersten drei Jahresquartalen real um 11 Prozent auf 3971 Yuan pro Person gestiegen, geht aus Angaben des nationalen Statistikamtes hervor. Aber Bareinkommen sei nicht dasselbe wie Nettoeinkommen, welches das Bareinkommen und Einkommen aus anderen Quellen nach dem Abzug verschiedener Kosten beinhaltet, sagen die Analysten.
Die Preise für Agrarprodukte sind nach Preisanstiegen auf dem internationalen Markt in der ersten Jahreshälfte auch in China gestiegen, sagte Cheng. Aber die Finanzkrise, die auch den Markt für Agrarprodukte getroffen habe, habe zu einem dramatischen Abfall der Preise geführt. In den vergangenen drei Monaten sei zum Beispiel der Preis für Sojabohnen auf dem internationalen Markt um knapp die Hälfte zurückgegangen. Der Preis für Weizen habe 20-30 Prozent verloren. Trotz Chinas jüngster Maßnahme zur Anhebung der Ankaufspreise für Getreide, sei es sehr wahrscheinlich, dass die Preise auf dem heimischen Markt fallen werden, erklärte Cheng weiter.
"Die Preise für Agrarprodukte fallen auf dem inländischen Markt bereits. Dies wird einen negativen Einfluss auf die Einkommen der Bauern haben", sagt Song. Andererseits steigen die Preise für Dünger und Energie, wodurch die Einnahmen zusätzlich vermindert werden.
Die Finanzkrise und die Verlangsamung des weltweiten Wirtschaftswachstums haben in China bereits zu einer Reihe von Bankrotten geführt. Viele der Unternehmen, die Pleite machen, sind kleine Betriebe, die Wanderarbeiter beschäftigen. "Chinas arbeitsintensive Sektoren, wie zum Beispiel der Textilbereich, sind schwer getroffen worden", erklärte Cheng. "Und dies sind die wichtigsten Arbeitgeber der Wanderarbeiter." "Unternehmen in den Städten und auf dem Land müssen schließen und unsere Studie zeigt, dass dieser Prozess noch eine Weile anhalten wird", befürchtet Song. Im Ausland werde sich die Situation im kommenden Jahr vermutlich ebenfalls verschärfen, da durch die Finanzkrise der Konsum in den USA, Europa und in Asien sinken wird und damit die Nachfrage nach Agrarprodukten aus China zurückgeht, sagt Cheng.
Es werde für das Land schwierig seien, sein Ziel einer Verdopplung der Einkommen der Bauern bis zum Jahr 2020 zu erreichen, glaubt Song. Dieses Ziel war auf der 3. Plenarsitzung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas in diesem Monat festgelegt worden. Um dieses Ziel zu erreichen, brauche das Land im gesamten kommenden Jahrzehnt eine durchschnittliches jährliches Wirtschaftswachstum von 6 Prozent, sagte Song weiter.
Quelle: China Daily
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