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28. 11. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Bestechungsskandal: Korrupte Journalisten konnten ermittelt werden

Damit sie nicht über ein schweres Grubenunglück berichten, haben 58 Menschen, darunter mehrere angebliche Journalisten, von einem Minenbesitzer Schweigegelder kassiert. Am Donnerstag gaben die zuständigen Behörden die Untersuchungsergebnisse in dem Fall bekannt.

Gelohnt hat sich der Pakt weder für den Besitzer der Mine noch für die Empfänger des Schweigegeldes: Wie das Informationshauptamt am Donnerstag bekannt gab, sind 58 Personen identifiziert worden, die dafür Geld erhalten hatten, dass sie nicht über ein Minenunglück in der nordchinesischen Provinz Shanxi berichteten. Vier Journalisten, 26 Medienarbeiter und 28 Betrüger, die sich als Journalisten ausgegeben haben, hatten insgesamt Schweigegelder im Wert von 319.300 Yuan (36300 Euro) angenommen, heisst es in einem Bericht der Nachrichtenagentur Xinhua. Die vier echten Journalisten aus derProvinz Shanxi hätten ihre Lizenz verloren und dürften in den nächsten fünf Jahren nicht mehr publizieren. Die Bestechungsgelder müssen zurückbezahlt werden. Das Strafmaß ist noch nicht bekannt. Die Schuldigen würden allerdings nach chinesischem Recht bestraft werden, heißt es weiter.

Am 14. Juli explodierte in der Kohlenmine Huobaoganhe unsachgemäss eingelagerter Sprengstoff, wobei 35 Menschen ums Leben kamen. Die Betreiber der illegalen Grube hätten die Leichen beiseite geschafft und versucht, Hinweise auf die Explosion zu vertuschen. Als dann am 20. September erneut ein Arbeiter in der Mine ums Leben kam, erfuhren die lokalen Medien vom Vorfall. Doch anstatt über den Vorfall zu berichten, kassierten sie lieber Schweigegelder. Erst Dai Xiaojun, ein Reporter der Wochenzeitung Xibu (West Times), deckte den Skandal schließlich Ende Oktober in einem Blog auf.

Die Provinz Shanxi ist mit einer Produktion von über 600 Millionen Tonnen Kohle im vergangenen Jahr der größte Kohleproduzent Chinas. Gemäss Angaben von Xinhua gibt es in der Provinz noch immer viele illegal betriebene Bergwerke.

Quelle: Xinhua

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