In den letzten zehn Tagen konnten in Shanghai über 400 nicht lizenzierte Taxis und Minibusse sichergestellt werden. Die Hinweise kamen sowohl von geprellten Fahrgästen als auch von verärgerten Taxifahrern. Den vermeintlichen Taxifahrern droht ein Bußgeld bis zu 50.000 Yuan.

Die Verkehrsbehörde in Shanghai hat insgesamt 416 illegale Taxis und Minibusse beschlagnahmt. Die Fahrer der sogenannten "black cabs" legten zahlreiche Einwohner und Ausländer herein. Die meisten Hinweise kamen von Fahrgästen, die bereits in die Abzockfalle geraten waren. Sie riefen die Hotline 962-000 an und beschwerten sich über die völlig überteuerten Fahrpreise. Aber auch verärgerte "richtige" Taxifahrer wählten die Nummer, um ihrem Unmut Luft zu machen.

Wang Jian, einer der Mitarbeiter der Hotline, sagte: "Uns haben sehr viele Taxifahrer angerufen. Sie konnten zum Glück detaillierte Angaben zu Plätzen mit verdächtigen Taxis machen. Viele hatten sich auch die Nummernschilder notiert." Mit diesen Hinweisen konnten allein in der Nähe der Wenshui Road innerhalb kürzester Zeit mehrere Taxis in Beschlag genommen werden.

Taxifahrer Yan arbeitet im Shanghaier Fengxian Distrikt und ist hocherfreut über die geschnappten "black cabs": Seitdem die Taxis ohne Lizenz nicht mehr unterwegs seien, habe er täglich vier bis fünf Fahrgäste mehr. "Mit unseren lizensierten Taxis können wir endlich wieder vor den großen Einkaufszentren warten und Passagiere aufnehmen. Vorher waren die Straßen voll von den illegalen Taxis." Den falschen Fahrern droht nun ein Bußgeld von 50.000 Yuan. Sollte ihnen nachgewiesen werden, auch illegal Fracht transportiert zu haben, könnte es noch weitaus teurer werden.

Die chinesische Polizei fahndet nun verstärkt nach nicht lizenzierten Taxis, nachdem es in der vergangenen Wochen in verschiedenen chinesischen Städten zu Streiks gekommen war.