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21. 01. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Tochter von angeblich korruptem Beamten verteidigt Vater in Blog

Wu Fangyi, die Tochter eines Beamten aus der Provinz Hunan, welcher der Korruption beschuldigt wird, hat einen Blog im Internet eröffnet. Sie versucht damit die Unschuldigkeit ihres Vaters zu bekräftigen.

Das Schlafzimmer vom angeblich korrupten Beamten (blog.sina.com.cn/fangcao0731)

Wu Fangyi, die Tochter eines Beamten aus der zentralchinesischen Provinz Hunan, der der Korruption beschuldigt wird, hat einen Blog im Internet eröffnet, um zu bekräftigen, dass ihr Vater unschuldig ist. Die Webseite hat die Aufmerksamkeit Zehntausender von Internetnutzern auf sich gezogen, die sowohl Unterstützung als auch Skepsis zeigen.

Wu hatte ihren ersten Blog mit dem Titel "Gib nicht auf" Ende Dezember veröffentlicht, nachdem ihr Vater, Wu Yizhen, ehemaliger Sekretär des Kreiskomitees der KPC des autonomen Kreises Chengbu der Miao, der unter der Verwaltung von Shaoyang in der Provinz Hunan steht, die erste Anhörung vor Gericht hinter sich hatte, bei der er des "Machtmissbrauchs und der Korruption" beschuldigt wurde. Bis Dienstag haben 830.000 Internetnutzer den Blog besucht.

Die 22-Jährige veröffentlichte mehrere Fotos ihres bescheidenen oder sogar schäbigen Hauses im Internet, um ihre Familiensituation darzulegen. Sie schrieb, dass ihre Großeltern über 70 Jahre alt seien und immer noch Handarbeiten und Gemüse verkauften, um etwas zu Hause beizusteuern. Ihr Vater wohne in einem 50 Quadratmeter großen Wohnheimzimmer von der Kreisregierung, opfere all seine Energie für die Arbeit, esse niemals in schicken Restaurants oder gehe zur Fußmassage.

Die Studentin einer Agrarwissenschaftshochschule in Changsha, der Hauptstadt von Hunan, erzählt weiter, sie habe den Blog eröffnet, weil sie meint, dass das, was ihr Vater durchmachte, unfair sei, und sie sich für ihn einsetzen wolle. "Mein Handy hat nur 200 Yuan gekostet. Ich habe keine teure Kleidung oder Kosmetika. Ich habe mehrmals die Tasche meines Vater durchgesucht, aber nur Dokumente und Notizbücher gefunden", schreibt sie.

Wu Fangyi's Beschreibungen haben die Sympathie vieler Internetnutzer gewonnen, die ihr Vertrauen und ihre Unterstützung ausdrückten. Dagegen meinen einige andere Internutzer, sie lüge und veröffentliche gefälschte Fotos. Manche fragen, wie es sein könne, dass ein 22-jähriges Mädchen Ersparnisse von 50.000 Yuan habe.

Fast 2.000 Internetnutzer hinterließen bis Dienstagnachmittag Kommentare auf sina.com. Manche schrieben, sie glaubten, dass Wu's Vater unschuldig sei, doch andere meinen, ob der Beamte korrupt sei oder nicht stehe nicht direkt mit der Familiensituation in Zusammenhang. "Ich schwöre bei meinem Leben, dass alles, was ich in dem Blog geschrieben habe, wahr ist", erklärte Wu gegenüber China Daily. Die 50.000 Yuan seien ihre gesamten Ersparnisse vom Yasuiqian, also dem Geld, das Kindern zum traditionellen Frühlingsfest geschenkt wird. "Es genügt mir, dass die Mehrheit der Leute mir glaubt und mich unterstützt. Bei den anderen weiß ich, dass in den Köpfen vieler Leute das Vorurteil besteht, dass Beamte zwangsläufig korrupt sind. Es überrascht mich nicht, dass sie mir nicht glauben", meint sie.

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Quelle: China Daily

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