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22. 01. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Tausende trauern um die chinesischen Märtyrer

Ein bewaffneter Polizist hält bei einem Begräbnis auf dem Friedhof Babaoshan in Beijing ein Porträt von Li Qin in der Hand. Li ist einer der acht chinesischen Friedensoldaten, die in Haiti bei einem Erdbeben ums Leben gekommen sind. Reuters
Als Dong Shi gestern früh auf dem Friedhof der Revolutionäre in Babaoshan ankam, war er überrascht, dass bereits Scharen von normalen Beijinger Bürger im kalten Wind warteten, um mit ihm gemeinsam Abschied von seinem Klassenkameraden Zhu Xiaoping und sieben anderen chinesischen Soldaten zu nehmen, die bei einer Friedensmission in Haiti bei einem Erdbeben ums Leben gekommen sind. Auch hätte er nie gedacht, dass alle neun obersten Führer der Kommunistischen Partei Chinas dabei sein würden, um den größten Verlust von Menschenleben zu bedauern, den China im Rahmen einer Mission der Vereinten Nationen zu bedauern hatte. „Das ist wirklich ein feierlicher Abschied, wie ihn Xiaoping verdient hat", sagte Dong, der Leiter einer Juristenschule für Hongkong, Macao und Taiwan unter dem Justizministerium.

Die Zeremonie auf dem Friedhof in Westbeijing, wo normalerweise leitende Beamten und vornehme Menschen bestattet werden, wurde live im nationalen Fernsehen übertragen. Präsident Hu Jintao und sechs weitere Mitglieder des Politbüros des Ständigen Ausschusses der Kommunistischen Partei Chinas tragen dunkle Anzüge mit weißen Blüten im Revers geheftet. In stiller Anteilnahme verbeugten sie sich drei Mal vor den Särgen.

Sie umschritten die mit der Nationalflagge umwickelten Särge zu den Klängen eines Trauermarsches und zollten dann den Familienangehörigen ihren Respekt. Den Särgen folgten anderen Staatsoberhäupter und Tausende von Polizisten und Militärangehörigen. Außerhalb des Festsaals standen Zehntausende Menschen in langen Schlangen und warten darauf, ebenfalls den Friedenstruppen ihren Tribut zu zollen. Sie zogen sich über einen Kilometer hinweg von der Zeremonienhalle bis zum Eingang des Friedhofs.

Fast 40 Grundschul-Klassenkameraden von Zhu Xiaoping, der in Shanghai geboren war und später Direktor des Ausrüstungsbüros des Ministeriums für Öffentliche Sicherheit (MPS) wurde, kamen zusammen mit der ehemaligen Lehrerin aus der ganzen Welt nach Beijing um ihrem ehemaligen Mitschüler das letzte Geleit zu geben. Die rund 70 Jahre alte Lehrerin Song Wenrong weinte so stark, dass sie kaum noch gehen konnte. „Nach der Zeremonie werden wir seine Asche wieder zurück in die Schule bringen“, sagte ein Klassenkamerad.

Auch mehr als 100 ehemalige Kolleginnen und Kollegen von Wang Shulin, einem Forscher beim Ministerium für Öffentliche Sicherheit und einer der acht Helden der Nation, kamen, um diesem die letzte Ehre zu erweisen. Sie hatten mit ihm zusammen in den späten 1960er Jahren in der nordöstlichen Provinz Heilongjiang gearbeitet und gelebt. Sie hielten ein Trauerbanner hoch, auf dem sie Wang eine gute Reise wünschen. Tränen rollten über die Wangen seiner vielen weiblichen Kolleginnen.

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Quelle: China Daily

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