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| 17. 05. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Dongguan am Perlflussdelta ist für seine florierende Sexindustrie bekannt. Damit einher geht auch eine hohe Infektionsrate mit HIV. Die Stadt versucht nun, die Verwendung von Kondomen unter Prostituierten in den kommenden drei Jahren auf 85 Prozent zu steigern, um die Ausbreitung von HIV in der Stadt zu kontrollieren.
Dongguan, ein Herstellungs- und Export-Knotenpunkt in der südchinesischen Provinz Guangdong, versucht, die Verwendung von Kondomen unter Prostituierten in den kommenden drei Jahren auf 85 Prozent zu steigern, um die Ausbreitung von HIV beziehungsweise AIDS in der Stadt zu kontrollieren, die weit bekannt ist für ihre Sexindustrie, berichtete die Guangzhou Daily am Dienstag. Laut dem Zentrum für Krankheitsvorbeugung und -kontrolle von Dongguan ist die Stadt dem China Global Fund AIDS-Programm beigetreten und hat einen Arbeitsplan für dessen Durchführung aufgestellt. Dieser zielt darauf ab, die Verwendung von Kondomen unter Prostituierten zu fördern und bis 2012 die Infektionsrate von HIV unter einem Prozent zu halten.
Prostitution ist illegal in China. Offizielle Statistiken belegen, dass die Zahl der Personen, die mit HIV infiziert oder an AIDS erkrankt sind, mit Stand von 2009 in Dongguan 2.000 überschritten hat, womit die Stadt auf dem siebten Platz in Guangdong liegt.
Zhu Jianqiong, Direktor der AIDS-Behörde in Dongguan, erklärte gegenüber Global Times, dass die Übertragung durch Heterosexuelle die Übertragung durch Drogenspritzen als HIV-Hauptinfektionsursache ersetzt habe. Im Jahr 2009 wurden ganze 50 Prozent der neuen Fälle auf diese Weise infiziert, ein Anstieg von 25 Prozent vom Jahr 2007 beziehungsweise 30 Prozent vom Jahr 2008. "In einigen Gemeinden beträgt der Anteil sogar über 70 Prozent", so Zhu. Rund neun Prozent der Infektionen würden durch Übertragung durch Homosexuelle hervorgerufen. Bei dem jetzigen Projekt seien Gruppen mit "hohem Risiko" einer Infektion, wie Prostituierte, homosexuelle Männer, Drogenabhängige und Wanderarbeiter, das Hauptziel, so Zhu weiter. Dongguan am Perlflussdelta mit einem großen Anteil an Wanderarbeitern hat Berichten zufolge eine florierende Sexindustrie mit vielen Karaokebars, Massage-Salons, Haar-Salons und Hotels, die illegal Sexdienste anbieten.
Der Plan hat jedoch Fragen unter vielen Internetnutzern aufgeworfen, die deren Ansicht deutlich werden lassen, dass die Lokalregierung einfach stillschweigend die Sexindustrie zulasse. "Es hängt von den gesetzgebenden Behörden ab, festzulegen, ob Bezahlung gegen Sex legal ist oder nicht", erklärt Zhu. "Unsere Mission ist es, das Bewusstsein gegenüber geschütztem Sex unter Prostituierten und anderen Zielgruppen zu erhöhen."
Weitere Ziele des Dreijahresplans sind unter anderem die größere Verbreitung der Verwendung von Kondomen unter einem höheren Anteil verschiedener gefährdeter Gruppen: Man will mindestens 70 Prozent der Drogenabhängigen, die Spritzen verwenden, erreichen, wobei die HIV-Infektionsrate unter ihnen bei weniger als neun Prozent liegt, mindestens 85 Prozent der homosexuellen Männer, deren HIV-Infektionsrate unter acht Prozent liegt, und mindestens 80 Prozent der Wanderarbeiter. Außerdem will man eine 85-prozentige einjährige Überlebensrate für Erwachsene und Kinder, die gegen AIDS behandelt werden, erreichen.
Zhu erklärt, dass der Plan vom Global Fund AIDS-Programm unterstützt wird, ein internationales Finanzierungsprojekt, das im Januar begonnen wurde und sechs Jahre dauern wird. Es erfasst 31 Provinzen, autonome Gebiete und regierungsunmittelbare Städte in China. Insgesamt 2,29 Milliarden US-Dollar werden für einen weiter gefassten, gezielten und geografisch priorisierten AIDS-Plan in China benötigt, hieß es in einer Ankündigung auf der offiziellen Webseite des Programms vom November 2008. Dongguan hat von 2010 bis 2012 Gelder in Höhe von 1,08 Millionen US-Dollar für die erste Phase des Plans bereitgestellt, wie die Guangzhou Daily berichtete. "Wir werden die Aufklärung über Sex und AIDS verbessern und die Verwendung von Kondomen unter Gruppen mit hohem Infektionsrisiko fördern, indem wir Vorträge organisieren und Infomaterial verbreiten", so Zhu.
Quelle: Global Times
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