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18. 04. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Verborgene Gefahr: Verbleib von 2000 Strahlungsquellen ungewiss

Schlagwörter: China, Fukushima, Atomkatastrophe

Vor dem Hintergrund der Atomkatastrophe in Fukushima beginnt man in China derzeit damit, Probleme im Zusammenhang mit radioaktiver Gefährdung genauer zu unter die Lupe zu nehmen. Wie die Southern Weekly unter Berufung auf eine Statistik des Hauptamts für Umweltschutz berichtet, gibt es im ganzen Land verteilt auf nahezu alle Provinzen 140.000 sogenannter "Strahlungsquellen". Die schockierende Neuigkeit: 2000 dieser radioaktiven Quellen gelten als verschollen.

Wie die Zeitung berichtet, handele es sich dabei meist um radioaktive Abfallprodukte, die zuvor bei der Lebensmitteldesinfizierung, bei medizinischen Behandlungen und im industriellen Sektor zum Einsatz kamen. Industrielle Strahlungsquellen machten sowohl den größten als auch schädlichsten Anteil des vermissten Materials aus. In China gebe es über zehntausend Firmen und Institute, die über solche Stoffe verfügen.

Der Bericht besagt im Weiteren, dass bis 2007 laut offiziellen Angaben zehn Menschen starben, die in Kontakt mit derartigem Material gelangten. Weit mehr hätten schwerwiegende gesundheitliche Schäden davon getragen.

Der Fall von Song Xuewen, dessen Geschichte dieses Jahr in "Stand Up" mit ihm in der Hauptrolle verfilmt wurde, ist nur ein Beispiel für ein solch tragisches Schicksal . Der damals 24-jährige Song fand vor 15 Jahren auf einer Baustelle einen metallischen Gestand aus dem Besitz einer Chemiefirma, dem äußeren Anschein nach ein Schlüsselbund, von dem eine lebensgefährliche Stahlung ausging, der er sich nichtsahnend über zehn Stunden aussetzte. In der Folge mussten seine beiden Beine und ein Arm amputiert werden.

Der Statistik des Umweltamts ist zu entnehmen, dass es seit 1998 jährlich im Schnitt zu zehn vergleichbaren "Unfällen" käme. Bei über 80 Prozent seien menschliche Faktoren wie Vorstöße gegen geltene Bestimmungen, unzureichende Sicherheitsvorkehrungen oder fehlendes Gefahrenbewusstsein die Ursache gewesen.

Quelle: Southern Weekly

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