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27. 05. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Gefälschte Relikte erweisen sich als Goldgrube

Schlagwörter: Gefälschte Relikte, Goldgrube, Antiquitäten

Wenn man den Begriff "gefälschte Kulturrelikte" auf Chinesisch in eine Suchmaschine eingibt, findet man leicht zahlreiche Seiten, die solche Produkte verkaufen. Versehen sind die Angebote mit dem Alter und dem Preis. Einige Relikte, die so aussehen, als seien sie mehrere tausend Jahre alt, wurden in Tat und Wahrheit extra so bearbeitet, dass alt wirken.

"Die Orte, wo die Hersteller die originalgetreusten Nachbildungen produzieren, sind normalerweise die echten Fundstellen", erläutert Li Yanjun, ein Professor an der Orientalischen Universität von Beijing. Rund 90 Prozent der gefälschten Hongshan-Jade, einer antiken chinesischen Jadeart, stammt aus der Provinz Liaoning, da das seltene Material für die falschen Kunstwerke dem echten Material am meisten gleicht.

Die Guangzhou Daily enthüllte auch, dass die meisten Stücke der gefälschten Ton-, Jade- und Bronzewaren aus den Provinzen Henan, Hebei und Shanxi stammen, wo es auch echte Relikte im Überfluss gibt. Falsches Porzellan hingegen stammt tendenziell aus dem Provinzen Jiangxi und Fujian, wo die Porzellanproduktion eine lange Tradition hat. Es gibt auch Firmen, die sich darauf spezialisiert haben, gefälschte Gegenstände mittels Chemikalien so zu behandeln, dass sie alt aussehen. Diese Dienstleistung ist bei Verkäufern hoch begehrt.

Der Markt an der Wenchuang-Straße ist kein Einzelfall. Auch der Panjiayuan- und der Chengtian-Markt in Beijing sind voller gefälschter Artefakte. Experten schätzen, dass rund 80 Prozent der angebotenen Waren Fälschungen sind. Jing Zhizhong, stellvertretender Sekretär des Chinesischen Verbands der Sammler, sagte zur Global Times, dass die immensen Gewinnmarchen zur Massenproduktion von gefälschten Kulturrelikten geführt haben. "Immer mehr gewöhnliche Leute beginnen zu sammeln und schaffen dadurch einen riesigen Markt", sagte Jing. "Einer meiner Freunde hat Millionen von Yuan ausgegeben, um im Verlaufe von mehreren Jahren einen Raum mit Artefakten zu füllen. Die echten Stücke lassen sich jedoch an einer Hand abzählen." Fernsehprogramme, welche Experten zur Beurteilung von Kulturrelikten einladen, sind sowohl in nationalen wie auch in lokalen Kanälen beliebt.

Han Rui, früherer Chef des Dabaotai-Museums in Beijing, sagte zur Global Times, dass es einigen Sammlern peinlich sei, dass sie gefälschte Artefakte erworben haben. Andere wollen nicht zugeben, dass sie ihre Stücke aus dubiosen Quellen bezogen haben. Bei allen Kulturrelikten, egal, ob sie echt oder falsch sind, ist es schwierig, sie an ihren Ursprung zurückzuverfolgen. Han empfiehlt deswegen potentiellen Käufern die zuständigen Behörden zu bitten, eine Arbeit einzuschätzen, bevor sie das Geld übergeben.

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Quelle: Global Times

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