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10. 06. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Immer mehr Studenten wollen die immer seltener werdenden Beijing-Hukous

Schlagwörter: Beijing, Hukou, China, Niederlassungsbewilligung

Laut Lin dauert der Prozess rund sieben Monate. "Niemand muss sich sorgen machen, dass er erwischt wird. Denn für den Fall, dass die Regierung Kontrollen eingeräumt, behalten wir die persönlichen Akten ein Jahr lang in der Firma. Doch während dieser Zeit können unsere Kunden auch anderswo arbeiten", erklärte Lin. "Dies ist der Grund, wieso das Hukou so teuer ist: Wir bieten ein sicheres Hukou an."

Diese Form von Hukou ist bei Studenten beliebt, welche sowohl eine Niederlassungsbewilligung wie auch einen gut bezahlten Job wollen. "Staatliche Betriebe können zwar ein Hukou beschaffen, aber sie haben nicht das Budget für einen hohen Lohn. Private Firmen hingegen bieten einen höheren Lohn, aber können bei der Beschaffung der Papiere nichts ausrichten. Deswegen denke ich, dass es ein guter Weg ist, das Hukou zu kaufen und bei einer privaten Firma zu arbeiten. Damit kann ich beide Probleme lösen", sagte Shan Shan (26), der in einer ausländischen Firma in Beijing angestellt ist.

Pan Fan (25), der bei einer Werbeagentur in Beijing tätig ist, zeigt sich hingegen ein bisschen skeptischer. "Ich zahlte einem Mann, der angab für einen Staatsbetrieb zu arbeiten, 100.000 Yuan (15.000 US-Dollar), damit er mir ein Hukou beschafft. Doch er verschwand einfach", sagte Pan zur Global Times. "Ich konnte den Fall der Polizei nicht melden, da ich dachte, dass es auch illegal ist, ein Hukou zu kaufen. Deswegen habe ich das Geld verloren."

Die anonyme Quelle beim Arbeitsamt sagte, dass es in dieser Industrie nicht selten Schwindler gebe. Manchen Leuten seien sogar komplett gefälschte Hukous angeboten worden. "Das Beijing-Hukou ist deswegen so beliebt, weil es Leuten, die nicht hier geboren wurden, das Leben erleichtert. So können sie etwa beim Kauf einer Wohnung oder eines Autos eine Vorzugsbehandlung genießen", sagte Xia Xueluan, ein Soziologieprofessor an der Peking-Universität. Die Tatsache, dass staatliche Betriebe die Hukou teuer veräußern, zeigt seiner Meinung nach die Irrationalität der ökonomischen Strukturen. "Einige staatliche Betriebe laufen schlecht und stehen vor der Schließung. Doch statt eine technologische Entwicklung anzustreben, versuchen sie mit dem Verkauf von Hukous schnelles Geld zu machen. Dies zeigt die Irrationalität ihrer wirtschaftlichen Strukturen", sagte Xia weiter.

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Quelle: Xinhua

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