Der Verband des Roten Kreuzes China hat auf seiner Webseite angekündigt, dass er die Polizei gebeten hat, gegen die Frau zu ermitteln, die im Internet ihren extravaganten Lebensstil zur Schau stellte und vorgab, Geschäftsführerin von Red Cross Commerce zu sein.

Das Rote Kreuz teilte mit, die Frau habe falsche Informationen verbreitet, um für sich Werbung zu machen und somit dem Ruf der Organisation geschadet.

Die Stellungnahme des Roten Kreuzes war eine von dreien, die am späten Freitagabend in Folge des laufenden Onlineaufruhrs veröffentlicht wurde. Zehntausende von Internetnutzern regten sich über eine nach eigenen Angaben 20-jährige Frau auf, die sich im Mikroblog weibo.com als Guo Meimei ausgab.

Nachdem die Frau Bilder von ihren Luxussportwagen und Dutzenden Designerhandtaschen ins Internet gestellt hatte, reagierten zahlreiche Internetnutzer verärgert. Sie vermuteten, dass Guo Spendengelder verwendete, um ihren verschwenderischen Lebensstil zu finanzieren. Viele fingen an, auf eigene Faust weitere Informationen über die Frau zu suchen.

Nach dem Knacken des Passwortes für Guos Online-Fotoalben und nach weiterer Recherche von Informationen über sie in Blogs und Foren gab es vermehrt Informationen darüber, dass sie eine "enge Beziehung" zum Roten Kreuz pflegte.

Einige Internetnutzer vermuteten eine Verbindung der Frau zum Verband des Roten Kreuzes von Chinas Business System, eine Organisation unter dem

Roten Kreuz China, die im Jahr 2001 gegründet wurde.

Ein Nutzer behauptete, Business System arbeite mit einem Unternehmen in Shenzhen zusammen, um Spendengelder zu unterschlagen. Guo habe außerdem eine heimliche Beziehung mit dem Unternehmenschef.

Als Reaktion darauf veröffentlichte das Rote Kreuz die beiden anderen Stellungnahmen von Business System und dem Unternehmen in Shenzhen, Tianlue. Beide wiesen den Internetvorwurf sowie eine Verbindung zu Guo zurück.

Unterdessen ergab eine Untersuchung der Zeitung Southern Metropolis Daily, dass Business System vor rund zehn Jahren unter dem Roten Kreuz gegründet, aber nie offiziell registriert wurde.

Mit Bezug auf die Zweifel der Internetnutzer über die Beziehung zwischen Business System und der Frau, sagte die Generalsekretärin Sun Lian der Zeitung, dies sei "lächerlich und offensichtlich Eigenwerbung der Frau".