Einer von drei neu mit HIV infizierten Personen in China ist ein homosexueller oder bisexueller Mann, wie aus den jüngsten amtlichen Statistiken des Ministeriums für Gesundheit hervorgeht.

Rund fünf Prozent der Homosexuellen – Männer, die Sex mit Männern, kurz "MSM" haben – leben mit dem Virus. Die Rate ist 88 Mal höher als die landesweite HIV Verbreitung von 0,057 Prozent.

Das Problem ist vor allem in großen städtischen Zentren akut. In einigen südwestchinesischen Städten erreicht die Verbreitungsrate fast 20 Prozent.

Doch die Statistiken zeigen auch, dass weniger als die Hälfte aller homosexuellen und bisexuellen Männer Zugang zu HIV-Tests haben. Rund 15 Prozent der Infizierten sind nicht in Behandlung.

"Städte stehen im Mittelpunkt der Entwicklung und des Fortschritts Chinas und müssen führend in der Reaktion auf HIV bleiben", sagte Michel Sidibe, Direktor des Joint United Nations Programme zu HIV / Aids (UNAIDS), im Rahmen eines Arbeitstreffens über die Auswirkungen von HIV auf homosexuelle Männer am Samstag in Chengdu, Hauptstadt der südwestchinesischen Provinz Sichuan.

"Durch mutiges Handeln können Städte führend bei der Verwirklichung der UNAIDS-Vision von null HIV-Neuinfektionen, null Diskriminierung und null Aids-bedingten Todesfällen sein", sagte er laut einer UNAIDS Pressemitteilung.

"Wir hoffen, dass im nächsten Jahr viele weitere chinesische Städte Maßnahmen für homosexuelle Männer umsetzen."

Fast zehn Prozent der homosexuellen und bisexuellen Männer in Chengdu seien HIV-positiv, sagte Yang Xiaoguang, Direktor des städtischen Gesundheitsamtes.

Die Städte spielten eine entscheidende Rolle bei der Aidsprävention. "Durch die Zusammenarbeit in mehreren Bereichen in Chengdu und einer sinnvollen Beteiligung der Gemeinschaft, können wir die Prävention, Behandlung und Pflegedienstleistungen für MSMs verbessern und die Ausbreitung von HIV eindämmen", sagte er.