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05. 09. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Wohlfahrtsorganisation beschäftigt sich mit Bodenspekulation und Kreditvergabe

Schlagwörter: Soong Ching Ling, Skandal, Wohlfahrt, China, Hilfsorganisation

Ein weiterer Skandal erschüttert die chinesische Wohlfahrtsbranche. Laut einem Bericht der Southern Weekly am Donnerstag vergab die Soong Ching Ling-Stiftung in der zentralchinesischen Provinz Henan große Kredite an mehrere Unternehmen und verwandelte ein gemeinnütziges Bau-Projekt in ein Luxus-Wohnhaus.

Das Büro von der Henaner Soong Ching Ling-Stiftung

Die Henaner Soong Ching Ling-Stiftung gründete mit gespendeten Geldern ein Unternehmen, um Land zu erwerben und Immobilien zu bauen, berichtete die Zeitung. Im Jahr 2007 übernahm das Unternehmen, eine Tochtergesellschaft der Stiftung, vier Fünftel eines Grundstücks in der Provinzhauptstadt Zhengzhou, das ursprünglich für die Gründung eines Kinder-Freizeitzentrums erteilt wurde. Jedoch wurden nur 50.000 Quadratmeter von diesem Grundstück für den Aufbau des Zentrums benutzt, viel weniger als die geplanten 160.000 Quadratmeter.

Das Unternehmen begann vor kurzem, Wohnhäuser auf dem Grundstück zu bauen. Die Luxus-Wohnungen mit einer Wohnfläche von 150 bis 500 Quadratmeter wurden im November für 20.000 Yuan (etwa 2200 Euro) pro Quadratmeter verkauft - fast das Dreifache des durchschnittlichen Preises der Häuser in der Stadt.

Im Bericht hieß es weiter, die Stiftung sammelte Spenden mittels illegaler Kreditvergaben. Im Jahr 2010 lieh die Stiftung 8 Millionen Yuan an ein Unternehmen für drei Monate, und bat sie um eine Spende von 1,6 Millionen Yuan im Gegenzug als "Zins", so der Bericht. Als das Unternehmen nicht in der Lage war, diese Summe rechtzeitig zu spenden, gingen die beiden Seiten vor Gericht. Das Gericht beurteilte das Darlehen als ungültig, und hielt es für eine illegale Finanzierung.

Die in Henan ansässige Stiftung sammelte im Jahr 2010 eine Milliarde Yuan Spenden, fast doppelt so viel wie die nationalen Hilfsorganisationen China Red Cross und Chinas Stiftung für Armutsbekämpfung. Aber der Jahresfinanzbericht zeigte, dass die Stiftung nur 100 Millionen in bar hatte. "Es ist eindeutig, dass die meisten Gelder der Stiftung verliehen wurden", so die Zeitung. Trotz des großen Betrags im Konto liegen dem Bericht zufolge die Ausgaben der Stiftung für Wohlfahrtsprojekte weit hinter dem staatlichen Standard. Die Zeitung zitierte einen Mitarbeiter der Stiftung mit der Aussage, der Bericht habe einige "irreführende Fakten und Fehler". Er sagte die Stiftung werde kommende Woche eine Pressekonferenz abhalten und die Sachen erklären.

Chinesische Hilfsorganisationen geriet in der letzten Zeit häufig unter Beschuss wegen einer Reihe von Skandalen, besonders nachdem der extravagante Lebensstil einer jungen Frauen, Guo Meimei, Verdacht über angebliche Korruption von China Red Cross erregt hatte. Die Skandale hatten schwerwiegende Auswirkungen auf das Vertrauen des Publikums in die Wohlfahrtorganisationen. Die Menge der Spenden an Wohltätigkeitsorganisationen in China sind in den vergangenen drei Monaten um fast 90 Prozent gesunken.

Quelle: german.china.org.cn

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