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27. 10. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Mängel bringen alte chinesische Gefängnisse auf den Prüfstand

Schlagwörter: Gefängnis, Flucht, Häftling, China, Handy

Laxe Sicherheitsverfahren, schnell alternde Bausubstanz und eine weit verbreitete illegale Nutzung von Handys führten zur Flucht eines Häftlings aus einem Gefängnis in der nordchinesischen Provinz Hebei im September, berichtete Beijing News vorgestern.

Gefängnis Hebei No.3 in der Stadt Shenzhou

Wang Zhenqing, der eine zehnjährige Haftstrafe wegen Raubes im Gefängnis Hebei No.3 in der Stadt Shenzhou absaß, war am 11. September entkommen. Hunderte von Polizisten wurden in einer Menschenjagd mobilisiert, und 14 Tage später war er in seiner Heimatstadt in der zentralen Provinz Henan gefangen worden. Wangs Ausbruch verdeutlichte Sicherheitsmängel und beschleunigte ein Programm, um Gefangene in eine neue Anlage in der Nähe zu verlegen.

Die Gefängnisschlüssel wurden schlecht betreut, und viele Insassen hätten Kopien davon besessen, erzählte Wang Jianhua, ein ehemaliger Häftling, der elf Jahre im Gefängnis Shenzhou verbrachte.

Han Mingjin, ein Gefängnisbeamter, sagte gegenüber der Zeitung, Wang Zhenqing öffnete eine Gefängnistür mit einem "Werkzeug", während die Wachen schliefen. Er lehnte es ab zu sagen, ob dieses Instrument ein Schlüssel war.

Berichten zufolge ist es laut Sicherheitsprotokollen den Gefängniswärtern nicht erlaubt, ihren Posten zu verlassen oder während der Dienstzeit zu schlafen. Es seien jedoch Betten in den Büros der Wachen platziert. Das Gefängnis unterbrach gelegentlich die Stromversorgung, um Energie zu sparen. Das könnte erklären, warum der Ausbrecher während seiner Flucht durch ein Hochspannungsstromnetz kriechen konnte, sagte Wang Jianhua der Zeitung.

Aber Chen Haifeng, ein anderer Gefängnisbeamter behauptete, das Hochspannungsnetz sei einfach nur schlecht konstruiert worden. Beamte gestanden unterdessen, dass das Gefängnis baufällig war. Es würde gerade mal zehn Minuten dauern, einen Tunnel durch die Ostwand der Anlage zu graben, sagte Han.

Laut Wang Jianhua wären Menschen, die das Gefängnis regelmäßig betreten, wie Mitarbeiter und Polizeiwachen, oft Händler, die verbotene Gegenstände an Häftlinge weiterverkaufen, darunter s, Alkohol und sogar Haustiere.

Rund 80 Prozent der Gefangenen haben Handys und fast alle haben Prepaid-SIM-Karten. Gefangene können sogar Dateien über Bluetooth miteinander austauschen. Einige hatten später Smartphones für Video-Chats gekauft, fügte Wang Jianhua hinzu.

Nach dem Ausbruch wurden Huo Xinfa, der Aufseher, durchsucht und zwei Wachen verhaftet.

Quelle: Shanghai Daily

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