In den ersten 10 Monaten dieses Jahres wurden insgesamt 255 Personen in 173 Fällen wegen schwerwiegender und absichtlicher Verstöße gegen die Lebensmittelsicherheit verurteilt. Dies ließ der Oberste Volksgerichtshof Chinas am Donnerstag mitteilen und versprach, Verstöße künftig mit "eiserner Hand" zu bestrafen.

Sun Jungong, ein Sprecher des Gerichts, sagte auf einer Pressekonferenz, dass die Zahl der Lebensmittelsicherheit-Verbrechen in den letzten Jahren immer weiter gestiegen sei, und forderte die Gerichte aller Ebenen auf, die Täter mit den härtesten möglichen Strafen zu belegen.

"Für Verbrechen wie die Produktion und den Verkauf von gefälschten, verseuchten, oder gefährlichen Lebensmitteln werden die Gerichte auf Basis des Strafgesetzes die härtesten Strafen anwenden", sagte Sun.

Das derzeitige Lebensmittelsicherheit-Gesetz war im Juni 2009 in Kraft getreten, nach dem Sanlu-Milchskandal, bei dem sechs Kinder ums Leben gekommen und 294.000 weitere erkrankt waren. Zwei der Verantwortlichen wurden im Jahr 2009 wegen des Skandals hingerichtet.

Jedoch fordern profitorientierte Kriminelle weiterhin die Behörden heraus. Eine Reihe von Lebensmittel-Zwischenfällen in den letzten Jahren hat die Wirksamkeit der verschiedenen diesbezüglichen Gesetze und Vorschriften des Landes in Frage gestellt.

Nach dem Skandal des mit Clenbuterol verseuchten Schweinefleisches vor einigen Monaten wurde der 43-jährige Liu Xiang, einer der Haupttäter, wegen Gefährdung der öffentlichen Gesundheit durch gefährliche Mittel zum Tode mit einer zweijährigen Galgenfrist verurteilt. Clenbuterol, das in China auch als "Magerfleisch-Pulver" bekannt ist, ist ein Rohstoff für Medikamente, der dabei hilft, Muskeln aufzubauen. Er wird gelegentlich als eine illegale leistungssteigernde Droge von Leichtathleten genutzt. Clenbuterol kann beim Menschen zu Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und Herzklopfen führen. Die chinesischen Gesetze verbieten Clenbuterol in der ganzen Aufzuchtbranche.

Im September begann die chinesische Regierung landesweites gegen altes Speiseöl vorzugehen, das aus Küchenabfällen gesammelt und in kleinen Restaurants wieder verwendet wird. Zuvor hatte die Polizei 32 Verdächtige festgenommen, die das alte Speiseöl hergestellt und an Restaurants in zahlreichen Provinzen verkauft hatten.