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19. 01. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Shanghai: Gesetzgebender Chefredakteur fordert Moutai-Verbot bei offiziellen Banketten

Schlagwörter: China Moutai Shanghai Luxusmarke Bankette Schnaps

Als Reaktion auf öffentliche Kritik hat ein Gesetzgeber aus Shanghai vorgeschlagen, bei sogenannten politischen Abendessen die Verkostung von Moutai, Chinas wohl bekanntester Reisschnaps, zu verbieten.

Mautai ist Chinas bekanntester Reisschnaps

"Der Preis von Moutai steigt stetig, und das Trinken dieser Edelspirituose wird allgemein als Luxus betrachtet", sagte Shen Haixiong, ein Abgeordneter des Volkskongresses der Stadt Shanghai. "Den Edelschnaps zu konsumieren ist eigentlich ein Missbrauch öffentlicher Gelder",

beklagte am Sonntag Shen, der auch Chefredakteur der Niederlassung Shanghai der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua ist.

Sein Vorschlag folgte wenige Tage, nachdem Moutai vom Hurun Research Institute als die viertwertvollste Luxusmarke der Welt gelistet und als eines der zehn beliebtesten Markengeschenke unter Multimillionären genannt wurde. "Die lokale Disziplinarbehörden sollten routinemäßige Inspektionen starten, um zu vermeiden, dass überteure Schnäpse bei offiziellen Banketten konsumiert werden", sagte Shen. "Moutai wurde vor kurzem als eine der weltweit wertvollsten Luxusmarken vom Forbes Business Magazine ausgewählt. Und soweit ich weiß, ist Regierungen in China Luxuskonsum untersagt. Es ist außerdem nicht hinnehmbar, dass eine nationale Marke, die einmal beim normalen Volk populär war, teurer und teurer gehandelt wird", beklagte Shen.

Eine Flasche 53-prozentiger "Fliegender Moutai" - der Bestseller der Marke – kostet mittlerweile 2.100 Yuan (260 Euro), ein mehr als zehnfacher Preisanstieg gegenüber 200 Yuan pro Flasche im Jahr 2000.

Die an der Börse Shanghai gehandelte Aktie des Herstellers Kweichow Moutai sackte am Montag um fast sechs Prozent auf 177,48 Yuan ab. Moutai war am Montag nicht für den Reporter von China Daily zu sprechen.

Mehrere andere Abgeordnete stimmten Shen angeblich zu, aber sein Vorschlag führte auch zu Meinungsverschiedenheiten. "So viele andere Dinge sind viel teurer als Moutai, etwa die französische Weinmarke Lafite. Sollen wir die etwa alle verbieten?", fragte ein Internetnutzer mit dem vielsagenden Spitznamen Herr Abalone auf Sina.com, einer führenden chinesischen Nachrichten-Website. "Was die Regierung tun sollte, ist eine Quote für den Pro-Kopf-Verbrauch bei den Regierungsbanketten einzuführen."

Zhu Lijia, Professor an der Chinesischen Akademie für Regierungsführung, meint, das Problem sei nicht, welcher Alkohol oder welche Gerichte bei offiziellen Banketten konsumiert werden sollten. Was zähle, sei der Trend, dass die politischen Abendessen immer luxuriöser ausfallen.

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Quelle: China Daily

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