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09. 05. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Organhandel-Razzia in China: 20 Männer vor Nieren-OP bewahrt

Schlagwörter: Organhandel Razzia China Niere OP Spender

Jedes Jahr benötigen etwa 1,5 Millionen chinesische Patienten Organtransplantationen, während weniger als ein Prozent aufgrund des chronischen Mangels an erhältlichen Organen operiert werden kann.

Zwanzig junge Männer, die aus Geldnot ihre Nieren verkaufen wollten, wurden von Polizisten gerettet, während sie auf ihre OP warteten. Wie die Polizei in Changzhou gestern mitteilte, stolperten die Beamten über die Männer, während sie in der Provinz Jiangsu vier illegale Organhandelringe sprengten und 16 Verdächtige verhafteten.

Einer der Ringe, der von einem Mann namens Wei geführt wurde, hatte im Internet nach Menschen gesucht, die dringend Geld brauchen. Die Organhändler arrangierten für Personen, die bereit sind, eine ihrer Nieren zu verkaufen, Unterkunft und Gesundheitschecks, und sie fanden Käufer und bereitwillige Transplantationschirurgen ebenfalls über das Internet, teilte die Polizei mit.

Vor den Festnahmen hatte der Organhändlerring zwölf Transplantationen abgeschlossen, darunter ein Fall, bei dem ein Mann aus Yangzhou ( Jiangsu) nach Indonesien zur Operation geflogen wurde.

Jedes Jahr benötigen etwa 1,5 Millionen chinesische Patienten Organtransplantationen, während weniger als ein Prozent aufgrund des chronischen Mangels an erhältlichen Organen operiert werden kann. Diese Tatsache sowie Beschränkungen der Zahl von Transplantationen halten in China einen florierenden, lukrativen Schwarzmarkt für menschliche Organe aufrecht.

Die Summen, die man dabei als Spender angeblich verdienen kann, verleiten viele junge Menschen (meist Männer) dazu, einfach Geld durch den Verkauf einer ihrer Nieren zu verdienen. Es gab Berichte von Jugendlichen, die sich einer Operation unterzogen, um mit dem Geld ein iPad oder iPhone kaufen zu können.

In der Realität erhalten die "Spender" in der Regel nur eine kleine Summe Geld, während sie ihre Gesundheit stark gefährden. Den Bärenanteil verdienen Vermittler, Ärzte und andere an diesem Geschäft beteiligte Personen.

In einem Artikel schrieb Huang Jiefu, Chinas Vizegesundheitsminister, dass für etwa 65 Prozent der Transplantationen in China Organe von verstorbenen Spendern, zumeist Strafgefangenen, verwendet wurden. Die restlichen 35 Prozent der Organe stammen von lebenden Spendern, so Huang, aber diese seien nur für Verwandte reserviert.

"Leider hat sich aufgrund der riesigen Gewinne, die die extreme Nachfrage nach Organen bei einem begrenzten Angebot versprechen, ein illegaler Handel mit menschlichen Organen von lebenden Spendern in China entwickelt", schrieb Huang.

Quelle: Shanghai Daily

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