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09. 05. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Träume von Hotelliebhabern zerbröckeln unter Berg von Arbeit

Schlagwörter: Hotel, Tibet, China, Sichuan

Immer wenn die Reisezeit kommt und junge Menschen zum Reisen nach Tibet kommen, sagen sie mir, wie sehr sie mein Leben hier bewundern und genau wie ich ein Hotel betreiben wollen. Aber in Wirklichkeit kennen nur Hotelbesitzer die Süße und die Bitterkeit eines solchen Lebens.

Vor sechs Jahren habe ich mein erstes Hotel in Ganzi, einer autonomen tibetischen Präfektur, in Sichuan eröffnet. Jetzt habe ich dort drei Hotels.

Wie viele Mädchen habe ich von einem romantischen Leben auf einem wunderschönen Flecken Erde geträumt, wo ich mein eigener Chef sein kann. Aber anders als viele Andere bin ich in meinem Traum gefangen.

Wenn mich die Menschen fragen, wie man selbst ein Hotel eröffnet, sagen ich ihnen, sie sollen denken, bevor sie handeln. Wenn man in diesem Geschäft Profit machen will, muss man in allen Bereichen, von Dekoration über Online Präsenz bis hin zu Marketing, gut sein. Man muss Gäste begrüßen können, verstopfte Toiletten reinigen, kochen und an der Bar bedienen.

Meine Gäste sehen mich, der ich mein eigener Chef bin, als jemanden der unter dem blauen Himmel und den weißen Wolken lebt und nichts tun muss, außer Bücher zu lesen und Tee zu trinken. Aber sehen sie mich auch, wenn ich mir nachts den Kopf kratze, weil ich nach Marketing Ideen suche? Oder wenn ich von wählerischen Gästen angeschrien werden? Oder wenn ich jeden Tag die selben Onlineanfragen beantworten muss?

Dieses Geschäft ist von vielen jungen Unternehmern überlaufen, die glauben, sie müssten so nicht nach einem Job suchen oder dem Geplauder ihrer Eltern zuhören und könnten stattdessen mit den Gästen flirten. Sie sagen, dass ihre Eltern das Geld für sie investieren können und sie selbst keinen Profit erwirtschaften müssen. Wenn ich das sehe, kann ich nur die Nase rümpfen.

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Quelle: Global Times

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