Sie werden früher oder später begreifen, dass sie ihre Miete, den Strom, das Wasser und den Lohn für ihre Beschäftigten zahlen müssen. Ich kenne einige von diesen "Chefs", die ein Hotel in Lhasa eröffnet haben und heute Kunstwerke auf der Straße verkaufen oder sogar Drogen.

Und was noch schlimmer ist: Wenn sie in andere Städte zurückgehen würden, könnten sie sich an das Leben dort nicht mehr gewöhnen. Sie haben sich so sehr an das Leben aus Sonnenbaden und Teetrinken gewöhnt, dass sie frustriert sind, wenn sie jeden Tag acht Stunden arbeiten müssen und sich über Kredite sorgen machen müssen, wenn sie ein Haus kaufen wollen. Am Ende sind sie nichts als Zombies.

Meine Branche ist kein schönes Hobby. Ich denke jeden Tag darüber nach, wie ich für meine Wirtshäuser werben und den Service verbessern kann. Ich lebe auf tibetischem Gebiet, weil ich an den Buddhismus glaube und nicht weil ich der Gesellschaft oder der Realität entfliehen will.

Natürlich können sich die Menschen entscheiden so zu leben wie sie wollen und ich sollte besser nicht zu sehr belehren wollen.

Ich haben einen Freund, der eine Jugendherberge in Lhasa besitzt. Er hat geheiratet und lebt jetzt nicht mehr dort. Aber er fährt noch jedes Jahr hin und nimmt sich ein paar Tage frei. Ich schätze die Menschen, die ein bedeutungsvolles Leben führen und wissen, was sie wollen.

Es gibt Vieles an einer Gesellschaft, das junge Menschen erst lernen und erfahren müssen. Sie sollten besser nicht davon träumen sich gemütlich durchs Leben zu schlagen indem sie irgendwo in Tibet ein Hostel betreiben.

Die Autorin ist Besitzerin von drei Hotels in in Ganzi, einer autonomen tibetischen Präfektur, in Sichuan.